BVB-Chef Watzke will Kagawa in Dortmund halten
Archivmeldung vom 25.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBVB-Chef Hans-Joachim Watzke hat Zweifel, ob Borussia Dortmund weiter auf Publikumsliebling Shinji Kagawa bauen kann. "Wir möchten ihn unter allen Umständen halten. Er hat unser Angebot, das ist ausverhandelt und da gibt es auch nichts mehr nachzuverhandeln. Shinji ist jetzt am Zug, er muss das Angebot in absehbarer Zeit annehmen oder es sein lassen", erklärte der BVB-Geschäftsführer in einem Interview mit dem "Westfalen-Blatt".
Es gebe eben auch Unterschiede in der Mentalität. "So ist doch völlig klar, dass zum Beispiel bei einem Kevin Großkreutz, der aus Dortmund kommt, die Motivation deutlich höher ist beim BVB zu spielen, als bei einem Spieler, der aus Japan stammt." Er wisse daher nicht, ob Kagawa bleibe. Auf einen möglichen Abgang sei Borussia "sehr gut" vorbereitet. Eine Mittelfeldreihe mit Götze, Reus, Großkreutz, Perisic oder Kuba stehe für hohe Qualität.
Für den Rest der Saison hat Watzke seine Meisterspieler mit einem Vergleich zur großen Ära des FC Bayern München motiviert. Der BVB-Chef hofft darauf, dass seine Mannschaft die Saison mit zwei weiteren Siegen und dann 81 Punkten abschließt. Umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel wären die Münchener 1973 auf den Rekord von 79 Zählern gekommen. "Ich habe unseren Spielern gesagt, dass dies in München die Generation Sepp Maier, Franz Beckenbauer und Gerd Müller war. Wenn sie also wollen, dass man in 30 Jahren auch noch von ihnen spricht, müssen sie diese Marke knacken. Dann sind sie Helden."
Watzke sagte der Zeitung weiter: "An ihren leuchtenden Augen habe ich gemerkt, dass sie mich verstanden haben. Wir werden nichts herschenken, sondern auch diese sechs Dinger noch holen."
Der BVB-Boss erklärte, dass der Verein für die Zukunft selbst nicht wisse, wann das Ende der Fahnenstange erreicht sei. Er diskutiere jede Woche mit Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor Michael Zorc darüber. "Wir machen zurzeit ein Selbstexperiment und setzen uns keine künstlichen Limits. Wir vergessen aber nicht, wo wir herkommen. Entscheidend ist, dass wir weiter so gierig, so leidenschaftlich und mit dieser totalen Inbrunst Fußball spielen."
Einen Triumph in der Champions League hält Watzke gegenwärtig für unmöglich. "Die zu gewinnen ist für uns völlig illusorisch." Einen Vorteil in der Bundesliga gegenüber den Bayern habe das frühe Ausscheiden in der Königsklasse dem BVB dabei keineswegs gebracht: "Wenn wir ehrlich sind, hat der FC Bayern die ersten knallharten Spiele in der Champions-League jetzt im Halbfinale gegen Real. Wenn man es zuspitzt, waren in den Duellen mit Basel im Achtelfinale und Marseille im Viertelfinale die Rückspiele nur bessere Trainingseinheiten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur