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WDR "sport inside" über Schalke und Viagogo: Fußball-Club bot wesentlich mehr Tickets zum verteuerten Verkauf an als bisher bekannt

Archivmeldung vom 23.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Veltins-Arena in Gelsenkirchen ist das Stadion des deutschen Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04.
Die Veltins-Arena in Gelsenkirchen ist das Stadion des deutschen Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04.

Foto: Friedrich Petersdorff
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 und der umstrittenen Tickettauschbörse "Viagogo" war offenbar wesentlich umfangreicher geplant als bisher bekannt. Nach Informationen des WDR Hintergrundmagazins "sport inside" (Montag, 23.09.2013, 22:45 Uhr WDR) hat der Verein seinem Partner nicht nur 3600 Tickets für 12 Bundesligaheimspiele pro Saison zugesagt, sondern auch Karten für die Champions-League und den DFB-Pokal. Ein entsprechender Änderungsvertrag wurde den Recherchen von "sport inside" zufolge am 26. Juni 2013 und damit drei Tage vor der Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 abgeschlossen.

Zuvor hatte die Fan-Initiative "VIANOGO" monatelang Unterschriften gegen die Zusammenarbeit gesammelt und in der Arena auf Schalke auch demonstriert. In der Mitgliederversammlung am 29. Juni 2013 sprach sich ein Großteil der 9000 anwesenden Mitglieder gegen die Zusammenarbeit mit Viagogo aus. Bis zu diesem Zeitpunkt war den Mitgliedern und der Öffentlichkeit aber nur eine Absprache über den Verkauf von jeweils 300 Karten für lediglich 10 Bundesligaspiele pro Saison aus dem ursprünglichen Vertrag zwischen dem Verein und Viagogo bekannt. Dafür sollte Schalke 04 in drei Jahren insgesamt 3,6 Millionen Euro erhalten. Im Gegenzug hatte sich Viagogo verpflichtet, die Tickets mit maximal 100 Prozent Aufschlag anzubieten.

Über die Aufstockung des Kartenkontingentes für Viagogo wurden die Mitglieder des Vereins und die Öffentlichkeit bis heute nicht informiert. Neun Tage nach der Mitgliederversammlung hatte Schalke 04 den Vertrag nach eigenen Angaben wegen einer angeblichen "Vertragsverletzung" fristlos gekündigt. Obwohl sowohl Viagogo als auch Schalke 04 Schadenersatzklagen ankündigten, ist nach Informationen von sport inside bis heute keine Klageerhebung erfolgt.

Der Deutschlandsprecher von Viagogo, Steve Roest, sagt bei "sport inside", Schalke 04 sei mit dem Wunsch auf Vertragsänderung auf Viagogo zugekommen: "Es ist sehr einfach: Im ersten Vertrag stand das wir Tickets für zehn Spiele bekommen, und im zweiten Vertrag stand das wir Tickets für zwölf Spiele bekommen. Schalke ist zwischen Dezember und Juni auf uns zurück gekommen und haben für einige Sachen gefragt, die nicht im ersten Vertrag standen, und als eine Geste, uns zu überreden und zu überzeugen, haben sie uns vorgeschlagen, Tickets für zwölf Spiele nicht für zehn und auch für DFB-Pokal und Champions League anzubieten."

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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