Ausschluss Russlands von Winter-Olympia 2018? Vizepremier Mutko reagiert auf die "Seppelt-Vorhersage"
Archivmeldung vom 13.11.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Welt-Anti-Doping-Agentur wird angeblich laut dem ARD-Journalisten Hajo Seppelt auf ihrer nächsten Sitzung die russische Anti-Doping-Agentur (Rusada) für „nicht regelkonform gemäß des WADA-Codes“ erklären. Der russische Vizepremier Witali Mutko kommentierte diese Aussagen in einem Beitrag beim russischen online Magazin "Sputnik".
Auf der deutschen Webseite heiß es: "Seppelt sagte in der Sendung „ Sport am Sonntag “ unter Berufung auf verschiedene zuverlässige Quellen, dass die WADA-Entscheidung, die auf ihrer Sitzung am 15. und 16. November getroffen wird, „massive Konsequenzen“ und auch Auswirkungen auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang haben könne. Dies könne dazu führen, dass russische Sportler ausgeschlossen werden könnten.
Dafür nannte er zwei Gründe. Erstens erkenne Russland die Ergebnisse des Berichts von Ermittler Richard McLaren weiterhin nicht an, sondern bestreite nach wie vor, dass es staatlich organisiertes Doping im Land gegeben habe. Zweitens würden die russischen Verantwortlichen die Urinproben der Sportler unter Verschluss halten.
„Westliche Medien haben solchen Stil: Kurz vor der WADA-Sitzung veröffentlichen sie derartige Materialien und dementieren dann dies alles. Das ist eine durchdachte Arbeit zur Diskreditierung Russlands.“
Bald würden Dutzende Erklärungen von Sportlern, Nationalen Olympischen Komitees und Interviews auftauchen, um die Illusion eines negativen Verhaltens gegenüber Russland zu schaffen.
„Seppelt ist anscheinend ein WADA-Sprecher, falls er die Entscheidungen der Organisation annonciert. An der Stelle der Mitglieder des WADA-Stiftungsrats würde ich mich empören. Es ist lächerlich, eine allgemeine Entscheidung eines, wie sie meinen, demokratischen Organs vorherzusagen. Wie kann er wissen, welche Kriterien wir erfüllt haben und welche nicht“, sagte Mutko.
Am 12. September hatte die WADA angekündigt, 95 der ersten 96 untersuchten Fälle von angeblich gedopten russischen Athleten aus dem Bericht von Ermittler Richard McLaren nicht mehr zu verfolgen. Die verfügbaren Beweise seien unzureichend, um zu behaupten, dass diese 95 Athleten gegen die Anti-Doping-Richtlinien verstoßen hätten.
Der kanadische Anwalt Richard McLaren hatte 2016 eine zweiteilige Ermittlung im Auftrag der WADA vorgestellt. Danach sollen in Russland zwischen 2011 und 2015 mehr als 1000 Sportler von Doping-Vertuschungen profitiert haben, darunter bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi. Im November werden die Ergebnisse erwartet. Im Anschluss sollen gegebenenfalls Sanktionen verhängt werden. Die WADA hatte bis zuletzt einen Ausschluss der russischen Mannschaft von den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gefordert.
Norwegischer Trainer unterstützt russische Biathleten
Die internationale Sportgemeinschaft soll „saubere“ russische Sportler unterstützen, die Opfer schwerer Dopingvorwürfe geworden sind. Das erklärte der Trainer der norwegischen Biathleten, Siegfried Mazet, dem russischen Fernsehsender Match TV, wie das Internetportal lenta.ru am Montag berichtete.
„Ich kann nicht verstehen, warum nur ein einziges Land beschuldigt wird und dabei alle Sportler pauschal betroffen sind… Selbst jene, die verbotene Präparate angenommen haben, haben das Recht auf eine zweite Chance.
Alle können sich irren… Ich glaube nicht, dass Anton Schipulin gedopt war“, sagte Mazet.
Die internationale Anti-Doping-Agentur WADA hatte im Dezember vergangenen Jahres rund 30 russische Biathleten des Dopings verdächtigt. Im März 2017 wurde Russland die Austragungsrechte für die Biathlon-WM 2021 im sibirischen Tjumen entzogen. „Das Land trägt dem WADA-Kodex keine Rechnung“, hieß es zur Begründung."
Quelle: Sputnik (Deutschland)