Tora Berger holt in Ruhpolding Gold im Massenstart, Bachmann Vierte
Archivmeldung vom 12.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTora Berger (35:41,6 Minuten, Trefferbild 0/0/1/0) hat bei den IBU Weltmeisterschaften Biathlon 2012 in Ruhpolding die letzte Goldmedaille dieser Titelkämpfe gewonnen - nach den Erfolgen in der Mixed-Staffel und im Einzel ihre dritte bei dieser WM. Marie Laure Brunet (FRA, 35:49,7 Minuten, 0/0/0/1) und Kaisa Mäkäräinen (FIN, 35:54,3 Minuten, 0/0/0/1) gewannen Silber und Bronze. Beste DSV-Athletin war Tina Bachmann (SG Stahl Schmiedeberg, 36:24,0 Minuten, 0/1/0/1) auf Rang vier.
Mit dem Verlauf der zweiten WM-Woche wird Magdalena Neuner wohl nicht zufrieden sein, sie musste sich der starken Konkurrenz auch im Massenstartrennen geschlagen geben. Dafür konnte Tina Bachmann überzeugen, auch wenn für sie, wie im Herrenrennen zuvor für Andreas Birnbacher, "nur" Platz vier heraussprang.
Neuner bis zum ersten Schießen vorne dabei
Das letzte WM-Rennen ihrer Karriere ging Magdalena Neuner von der Spitze her an. Zum Abschluss der 45. Biathlon-Weltmeisterschaften bestimmte sie anfangs das Tempo, schnell arbeiteten sich aber auch Darya Domracheva (BLR) und Tora Berger (NOR) an die führende Position vor. Im vorderen Teil des Feldes zeigten sich bis zum ersten Schießen auch die Norwegerin Solemdal und die Russin Zaitseva.
Neuner mit Strafrunde, Berger übernimmt Führung
Beim Liegendanschlag setzte Magdalena Neuner den ersten Schuss auf den Rand der kleinen Scheibe, die nicht fiel. Mit der Wallgauerin musste auch Domracheva in die Strafrunde, Tora Berger schoss am schnellsten fehlerfrei und übernahm die Führung, dicht gefolgt von einem Dutzend weiterer Athletinnen, unter ihnen Tina Bachmann (SG Stahl Schmiedeberg) und Andrea Henkel (SV Großbreitenbach). Neuner und Domracheva hatten einen Rückstand von gut 20 Sekunden auf die Spitze, an der auch die Französinnen Marie Dorin Habert und Marie Laure Brunet agierten.
Massensturz in der Abfahrt
In der Abfahrt zum zweiten Schießen kam es dann zu einem Sturz an der Spitze, von dem nur Tora Berger verschont blieb: Ihre Teamkollegin Solemdal, Helena Ekholm (SWE), zwei Französinnen und auch Tina Bachmann verloren dabei einige Sekunden - die Bachmann am Ende für eine Medaille fehlten.
DSV-Damen mit weiteren Strafrunden
Beim zweiten Liegendschießen hatten alle drei DSV-Damen einen Fehlschuss zu verzeichnen, Tora Berger blieb erneut fehlerfrei, ebenso die Tschechin Veronika Vitkova, die Französin Brunet und die Finnin Mäkäräinen. Darya Domracheva traf ebenfalls fünfmal und konnte die Lücke zur Spitze erneut schließen. Das deutsche Trio hatte auf der dritten Laufrunde einen Rückstand von 20 bis 30 Sekunden auf die in Führung liegenden Athletinnen - die DSV-Damen machten zwar Plätze gut, auf Domracheva verloren sie aber weitere Sekunden.
Die Weißrussin eröffnete das dritte Schießen: mit zwei Fehlern fiel sie zurück, wie auch Henkel und Neuner, die das Ziel je ein Mal verfehlten. Die Führung übernahm Marie Laure Brunet vor Kaisa Mäkäräinen (FIN) und Veronika Vitkova (CZE). Tina Bachmann verbesserte sich mit ihrem fehlerfreien Stehendanschlag auf Rang sieben, gefolgt von Magdalena Neuner, die läuferisch wieder sehr gut aufgestellt war, mit drei Fehlern aber schon einen knappen halben Kilometer mehr absolviert hatte als die fehlerfreie Konkurrenz.
Auf der vorletzten Runde konnte Brunet das Lauftempo von Mäkäräinen erst nicht mitgehen, sie ließ sich aber auch nicht ganz abschütteln. An die drittplatzierte Vitkova schoben sich langsam aber sicher wieder die Konkurrentinnen heran, unter ihnen die Russin Zaitseva, Tora Berger sowie Tina Bachmann und Magdalena Neuner.
Mäkäräinen und Brunet kamen zusammen zum letzten Stehendanschlag. Beide ließen eine Scheibe stehen - bis auf Tora Berger verfehlten aber auch die Konkurrentinnen viele Scheiben, Magdalena Neuner drei. Tina Bachmann verpasste eine Scheibe, was ihr schließlich Rang vier einbrachte. Neuner musste noch einmal drei Extrarunden drehen, Henkel eine.
Berger, Brunet und Mäkäräinen sichern sich Medaillen
Damit waren die Medaillen vergeben: zwischen Tora Berger, Marie Laure Brunet und Kaisa Mäkäräinen. Erst versuchte Mäkäräinen wegzukommen, Berger konterte aber erfolgreich. Letztlich hatte die Norwegerin die meisten Reserven, Platz zwei ging an die Französin, und Kaisa Mäkäräinen freute sich auch über Bronze, ihre erste Medaille bei dieser WM, das erste Edelmetall für Finnland.
Quelle: DSV