Doping: Auch bei den Leichtathleten verdichten sich die Hinweise
Archivmeldung vom 21.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittStehen auch zunehmend Leichtathleten unter Doping-Verdacht? Nach ARD-Recherchen im Zusammenhang mit dem Blutdoping-Skandal, der die Tour de France erschüttert hat, erhärten sich auch bei den Leichtathleten die Hinweise auf Verbindungen zur spanischen Doping-Szene.
Insbesondere wird der international renommierte Leichtathletik-Manager Jos Hermens in einen Zusammenhang mit dem Doping-Netzwerk gebracht. Als Betreuer zahlreicher Weltklasse-Athleten taucht Hermens Namen in Unterlagen auf, die in Verbindung mit dem Prozess gegen den deutschen Leichtathletik-Trainer Thomas Springstein stehen.
In den Dokumenten heißt es, über die Bezahlung von Doping-Mitteln und anderen
Substanzen wolle eine Person mit Jos Hermens sprechen. Springstein, der im
Frühjahr in Magdeburg wegen Dopings an Minderjährigen verurteilt worden ist,
arbeitete nach ARD-Informationen mit dem spanischen Sportarzt Miguel Angel
Peraita zusammen. Der Mediziner, Direktor der Madrider Firma "Dynamed", soll zu
dem spanischen Netzwerk gehören. In Unterlagen im Zusammenhang mit dem
Springstein-Prozess taucht Peraita als Ratgeber für Doping-Substanzen und
Doping-Anwendungen auf. Der Sportarzt, dessen Firma im Zentrum der spanischen
Hauptstadt angesiedelt ist, arbeitete auch mit dem beschuldigten
Blutspezialisten José Luis Merino Batres zusammen.
Quelle: Pressemitteilung SR