1. Bundesliga: Hoffenheim gewinnt gegen Augsburg 2:0
Archivmeldung vom 14.04.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt1899 Hoffenheim hat zum Abschluss des 30. Spieltags der Fußball-Bundesliga mit 2:0 gegen den FC Augsburg gewonnen. Hoffenheim hat nach dem Sieg 40 Punkte auf dem Konto und steht auf Platz neun der Tabelle. Zuvor hatte Bayer 04 Leverkusen Hertha BSC Berlin am Sonntag mit 2:1 schlagen können.
Salihovic brachte die Gastgeber mit seinem Freistoß-Treffer in der 19. Minute früh auf die Siegerstraße. Kurz vor dem Pausentee besorgte Vestergaard mit dem Kopf das 2:0, nachdem ein Schuss von Elyounoussi auf der Linie geklärt worden war. Nach dem Seitenwechsel suchte 1899 zunächst die Entscheidung und drängte auf das 3:0, ehe Augsburg zunehmend die Kontrolle über das Spiel gewann, aber keinen Treffer erzielen konnte.
Leverkusen schlägt Hertha 2:1
Bayer 04 Leverkusen hat am 30. Spieltag der Fußball-Bundesliga Hertha BSC Berlin mit 2:1 geschlagen und ist auf den vierten Tabellenplatz vorgerückt. Kießling brachte die Werkself bereits nach gut 40 Sekunden in Führung: Donati flankt präzise in den Strafraum der Hauptstädter, wo sich Kießling frei läuft und mit dem Kopf das 1:0 für Leverkusen besorgen kann. In der 24. Minute kann Brandt auf 2:0 für Bayer erhöhen: Der 17-Jährige wird bei einem Konter mustergültig von Son bedient und hebt den Ball per Direktabnahme über Hertha-Keeper Kraft hinweg und in das Tor der Gäste. Die Berliner bewiesen daraufhin Moral und konnten in der 38. Minute durch einen Treffer von Wagner den 2:1-Anschluss erzielen. In der zweiten Hälfte verflachte die Partie, Leverkusen verlegte sich darauf, die drei Punkte zu sichern und auf Konter zu lauern, während Hertha nicht wirklich zwingend war.
Dortmund erringt souveränen 3:0-Sieg gegen Bayern
Am 30. Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga setzte sich Borussia Dortmund mit einer starken Leistung gegen den FC Bayern München mit 3:0 durch. Dortmund begann die Partie stark und setzte den vorzeitig feststehenden Meister früh unter Druck. In der 20. Minute gingen die Borussen durch Mkhitaryan mit 1:0 in Führung. Auch danach drängten die Dortmunder weiter auf das Münchener Tor, während die Bayern-Defensive Schwächen zeigte. Vor allem die Bayern-Offensivabteilung blieb im Spielverlauf blass und harmlos. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Dortmund in der 49. Minute durch Reus zum 2:0. Nur sieben Minuten später traf Hofmann zum 3:0. Auch danach dominierte Dortmund die Partie, erst gegen Ende der Partie drängte der Rekordmeister verstärkt auf einen Ehrentreffer. In der 84. Minute traf Mandukić per Kopf in den Dortmunder Kasten, stand jedoch im Abseits. In der Nachspielzeit sah Bayerns Rafinha wegen einer groben Unsportlichkeit die Rote Karte.
Die wichtigsten Stimmen bei Sky:
Sascha Lewandowski (Trainer Bayer Leverkusen) ...
.... über seine Rückkehr: "Man ist sehr schnell wieder in seinem Element. Wir haben klar vor Augen geführt worden, dass wir noch sehr, sehr viel Arbeit haben. Wir haben einige Baustellen. Die Verunsicherung ist nach wie vor groß. Dann fängst du dir das Gegentor und dann schießen dir verdammt viele Gedanken durch den Kopf. Nach der Pause war es ein bisschen besser. Aber die ganz große Souveränität und Sicherheit hat uns heute gefehlt."
... über den 17jährigen Torschützen Brandt: "Ich hatte zu Julian schon in der Phase, als es darum ging, wohin er wechselt, Kontakt gehabt und festgestellt, dass er sehr selbstbewusst ist, aber dabei sehr geerdet. Das ist eine gute Mischung. An Julian werden wir in den nächsten Jahren noch viel Spaß haben.
Rudi Völler (Sportdirektor Bayer Leverkusen) über die Zukunft von Lewandowski: "Er hat einen Vierjahresvertrag aus Jugendkoordinator. Wir haben erst vor kurzem mit ihm verlängert. Das macht er hervorragend. Er weiß aus vielen Gesprächen, was ich von ihm halte. Er sieht sich im Juniorenbereich, das ist eine ganz, ganz wichtige Position."
Simon Rolfes (Kapitän Bayer Leverkusen) über den Sieg: "Es war ein guter Schritt. Aber es ist nicht einfach von heute auf morgen, Sachen umzukrempeln."
Julian Brandt (Bayer Leverkusen) über sein Tor: "Ich hatte gesehen, dass Soni (Son, die Red.) seinen Blick offen hatte und ich bin dann einfach durchgelaufen. Der Pass war ideal, und alles andere war dann Bauchgefühl."
Jos Luhukay (Trainer Hertha BSC Berlin) über den Auftritt seiner Mannschaft: "In den ersten 20 Minuten haben wir nicht agiert, sondern mehr reagiert. Wir hatten in der letzten Konsequenz nicht die Bereitschaft mitzulaufen. Es hat sich der eine auf den anderen verlassen. Die Mannschaft hat das Spiel erst nach dem 0:2 aufgenommen, wie es sein sollte."
Michael Preetz (Geschäftsführer Hertha BSC Berlin) über fehlende Spannung: "Das darf nicht sein. Wir haben ein Jahr hart gearbeitet, um wieder zurück zu sein. Wenn man sich so eine tolle Ausgangsposition in der Hinrunde erarbeitet, kann das richtig Spaß machen. Wir wollen noch mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen, aber dafür müssen wir mehr als eine Schippe drauflegen. Wir müssen die Qualität im Kader in allen Bereichen erhöhen."
Sandro Wagner (Hertha BSC Berlin) über seine Chance, sich zu empfehlen, weil Ramos fehlte: "Werbung ist mir scheißegal. Adrian ist hier nicht One-Man-Show. Er hat viele Tore geschossen, aber die anderen Jungs haben sie super vorbereitet. Ohne sie hätte er die Tore nicht geschossen."
Jonas Hofmann (Borussia Dortmund): "Das war eine brutal gute Mannschaftsleistung von uns. Der Bringer war, das wir richtig gut verteidigt haben. Von vorne bis hinten haben wir eine richtig gute Leistung gezeigt."
Marco Reus (Borussia Dortmund): "Die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, nur so kann man hier bestehen. Für uns war wichtig, dass wir vorne attackieren. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben sehr gut schon gegen Real gespielt, da hat es nicht gereicht für das Weiterkommen."
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben das gegen den Ball sehr gut gemacht. Bei eigenem Ballbesitz hätten wir es noch besser machen können. Wenn man Bayern München 3:0 schlägt, dann ist eigentlich alles perfekt. Das ist so eine hohe Konzentrationsleistung und so eine hohe Anforderung an deinen Mut, weil du ständig Gefahr läufst, doof auszusehen. Am gefährlichsten sind sie nah vor dem Tor, deswegen haben wir gedacht, sie möglichst lange weg zu halten. Das hat ja ganz gut funktioniert. Wenn wir 3:0 führen, schießt man gegen uns auch nicht einfach so vier Tore."
Matthias Sammer (Vorstand Sport FC Bayern): "Wir hatten ein bisschen Probleme mit dem Rhythmus, auch mit dem Spielaufbau. Wir waren in den entscheidenden Phasen nicht konzentriert genug und haben die Dortmunder ein bisschen eingeladen. Es ist nicht unproblematisch, auf der anderen Seite müssen wir auch damit umgehen, dass unsere Spieler keine Roboter sind. Sie haben auch Gefühle. Wenn man gegen Dortmund spielt oder ein bisschen wechselt wie gegen Augsburg, da lag es ja angeblich nur an den Jungen, das man verloren hat, wenn dann zwei, drei Prozent vom Gedankengut fehlen, dass das auf diesem Niveau nicht ausreicht. Das ist einfach so, wir sind Deutscher Meister, die Liga ist durch, dementsprechend ist das kein Beinbruch. Wir müssen sehr genau darauf achten, dass der Fußball zuerst mit dem Kopf in der Klarheit gespielt wird. Da müssen wir schon ein bisschen wieder drauf achten."
...zur Roten Karten von Rafinha: "Es ist sicherlich unnötig, gar keine Frage, das muss er nicht machen. Ich weiß nicht, ob er noch bisschen Creme dran hatte und was abgeben wollte. Das macht man nicht. Wir akzeptieren die Rote Karte, sie ist aber für mich zu hart."
Sky Experte Markus Merk über die Rote Karte für Rafinha und die Aussagen von Sammer: "Sammer kann so denken. Ein Schiedsrichter darf nie so denken. Klar Rote Karte, egal an welchem Spieltag, egal für welchen Verein, ob 1. oder 91. Minute. Zu Hundert Prozent berechtigt, ein Muss."
Pep Guardiola (Trainer FC Bayern): "In der 1.Halbzeit haben wir nicht zu unserem Spiel gefunden. Wir haben auch die 2.Halbzeit gut begonnen, sind aber dann doch abgefallen. Ich glaube, dass es ein Problem ist, dass wir die Bundesliga gewonnen haben. Wir müssen jetzt die Sachen so machen, wie sie gehören. Wir sind eine gute Mannschaft. Wenn du gewonnen hast, dann fällst du ab. Das ist mir in Barcelona passiert, nach den Liga Siegen, da hatten wir Riesenmühe, wieder hoch zu kommen. Das Ziel als Trainer für mich ist die Mannschaft wieder aufzubauen. Es kann sein, das ich einen Fehler gemacht habe. Dass es ein Fehler war, nicht so weiterzumachen. Ich will nicht die Rotation als Ausrede nehmen."
Manuel Neuer (FC Bayern): "Wir haben einfach keinen guten Tag erwischt. Trotzdem muss man erwähnen, dass wir in dem Spiel, wo es um was ging, das war in Dortmund, da haben wir 3:0 gewonnen. Jetzt ist es ausgeglichen. Ich denke, dass unsere wichtigen Aufgaben jetzt woanders liegen, dass man trotzdem die Bundesliga nicht vernachlässigen kann. Wir hätten uns ein anderes Ergebnis gewünscht, auch eine andere Art und Weise, wie wir jetzt spielen. Wir sind nicht ins Spiel gegangen, um irgendetwas herzuschenken. Das müssen wir jetzt abhaken und nach vorne schauen."
...über seine verletzungsbedingte Auswechslung und seinen Einsatz am Mittwoch im DFB-Pokal: "Der Einsatz ist nicht gefährdet. Wir wollten kein Risiko eingehen, wir wollen keine weiteren Ausfälle in der Mannschaft."
Matthias Sammer ...
... auf die Frage, wie er die 0:3-Niederlage gegen Dortmund verarbeitet: "Indem ich die Realität mir in den vorderen Hirnwinkel schießen. Wir sind Deutscher Meister, wir sind im Halbfinale der Champions League, sind im Halbfinale des Pokals. Wenn wir jetzt jammern, haben wir was falsch gemacht. Trotzdem muss man darauf achten, dass das Spiel gestern eine kleine Ohrfeige war. Das ist - in Bayern sagt man - eine Watschn, die haben wir bekommen, und genauso fühlt sich das an. "
... über die Probleme: "Was wir nicht geschafft haben, drei, vier Prozentpunkte untereinander herauszuholen, um das Spiel zu kontrollieren und dann den Rhythmus zu finden."
... über die Radikalrotation: "Auch bevor wir Meister waren, haben wir sehr viel rotiert. Mit Rotation hat das nichts zu tun. Wir müssen einer möglichen Überbelastung Rechnung tragen. Ich finde es ausgezeichnet, dass Bayern auch mal den ganz Jungen die Möglichkeit gibt zu spielen. Vielleicht haben wir alle gesagt, der Wettbewerb ist abgehakt, das ist ein bisschen unglücklich. Aber du musst immer gedanklich im Rhythmus bleiben."
.... über die Konsequenzen: "Entscheidend ist, wie wir jetzt mit der großartigen Situation umgehen und die Deutsche Meisterschaft beiseite legen. Wichtig ist auch, dass sich die Spieler wieder in die Verantwortung nehmen. Es gibt doch nichts Schöneres, als diese Chance nutzen zu wollen. Das muss Kräfte und Energie freisetzen. Ab morgen ist darauf zu achten, sowohl was das Gedankliche betrifft als auch die Art Fußball zu spielen, dass wir zu dem zurückkehren, was uns stark gemacht hat. Wir dürfen nicht davor zurückschrecken, dass es auch mal kritisch konstruktiv werden kann oder auch mal wieder rauschen kann. Die Diskussion muss dahingehend geführt werden, eine Einheit zu bilden, eine Mannschaft zu sein, und dass einer muss für den anderen da sein."
... über Mandzukic: "Ich sage immer so liebevoll, er spielt wie ein Tier. Das ist unvorstellbar, was dieser Mann rennt und leistet für die Mannschaft, wie er gegen den Ball arbeitet und dem Gegner wehtut und trotzdem oft provoziert wird. Bei uns braucht überhaupt niemand anzuklopfen."
... über die Arbeit von Pep Guardiola: "Die schönste und unglaublichste Erkenntnis, dass ein Trainer mit einer Idee trotzdem die Flexibilität hat zu sehen, was er zur Verfügung hat und das zu verbinden. Es ist unglaublich großartig, das zu erleben."
... auf die Frage, ob er mit Ronaldo im Champions-League-Halbfinale rechnet: "Es gilt jetzt nicht so sehr über Real Madrid zu reden, sondern wir müssen zu unserer Leistungsstärke zurück. Wenn es dann stimmt, werden wir ihn (Ronaldo, die Red.) stoppen können, wenn nicht, dann möglicherweise nicht."
... auf die Frage, was wäre, wenn VfB Stuttgart am letzten Spieltag in München absteigt: "Wir kriegen die Schale, Pep kriegt die Dusche, und jetzt stellen sie sich das Drama vor! Das könnte ich nicht ertragen.
Sky Experte Lothar Matthäus ...
... über die Fehler: "Wenn man weiß, man ist Meister, ist man vielleicht nicht mehr so entschlossen in einigen Situationen. Guardiola hat gestern gesagt, ich habe vielleicht Fehler gemacht, ich bin auch der Meinung. Vielleicht hat man zu häufig gesagt, die Meisterschaft interessiert uns nicht mehr - in Anführungszeichen. Das sind wieder ein paar Prozente, die bei den Spielern verloren gehen, wenn es heißt, Meisterschaft ist nicht mehr so wichtig. Die Watschn gestern hat gut getan, um jetzt wieder den Rhythmus aufzunehmen. Sie werden jetzt in der Meisterschaft wieder aufwachen."
... über den Ronaldo-Faktor bei Real: "Ronaldo ist der wichtigste Spieler. Die Mannschaft fühlt sich stärker, wenn er auf dem Platz ist."
... über Hopfners Kritik an Watzke: "Einen der Lüge zu bezichtigen, da sollte man sehr, sehr vorsichtig sein. Man sollte Fairplay außerhalb des Platzes spielen."
... auf die Frage, ob er Trainer beim TSV 1860 wird: "Nein, man wird mich weiter hier bei Sky sehen. Das ist definitiv, weil ich mit meinem Leben so zufrieden bin."
Jürgen Kohler ...
... über mögliche Folgen: "Wenn man in der Meisterschaft etwas die Zügel schleifen lässt, ob gewollt oder im Unterbewusstsein, glaube ich schon, dass das Selbstbewusstsein etwas darunter leidet und die Spieler die Leichtigkeit nicht mehr haben. Das könnte ein kleines Mosaiksteinchen sein. Trotzdem muss man seine Hausaufgaben machen."
... über mentale Schwierigkeiten: "Wenn man sagt, beim übernächsten Spiel kann ich vielleicht wieder den Schalter umlegen, dann ist es schon anderen großen Mannschaften passiert, dass sich dann nicht mehr das Selbstbewusstsein und Sicherheit in den Aktionen eingestellt hat. Die psychologische Barriere spielt vielleicht im Moment eine große Rolle bei Bayern. Ich glaube, dass es schon schwierig ist, den Schalter wieder umzulegen und dass man sagt, jetzt läuft alles wieder auf 100 Prozent. Diese Leichtigkeit wird noch ein bisschen dauern."
... über Sascha Lewandowski: "Er kennt die Mannschaft in- und auswendig. Von daher hat er einen kleinen Vorteil. Er weiß, wie er die Spieler anpacken muss, wie er jeden Spieler einzustellen hat auf seiner Position."
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Sky