KOS-Leiter: Gewaltbereitschaft wächst in Teilen der Ultra-Szene
Archivmeldung vom 17.06.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Leiter der Koordinierungsstelle der Fanprojekte (KOS) im Fußball, Michael Gabriel, sieht in Teilen der Ultra-Szene eine wachsende Bereitschaft zur Gewalt. "Es stimmt, dass in Teilen der Ultraszene die Gewaltbereitschaft wächst. Es wird aber übersehen, dass diese Gruppen eine bedeutende Sozialisationsinstanz für viele Jugendliche sind", sagte Gabriel im Gespräch mit der Zeitung "Neues Deutschland".
Die verantwortungsvollen Kräfte innerhalb der Ultra-Gruppierungen müssten gegenüber den Hardlinern bessere Unterstützung erfahren. "Wir beobachten eine stetige Festigung des Feindbildes Polizei. Es darf aber nicht im Sinne der Gesellschaft und schon gar nicht der Polizei sein, dass sich junge Leute aufgrund von solchen Erfahrungen feindselig abwenden", so der KOS-Leiter.
Gabriel fand für die Ultras aber auch lobende Worte: "Dass sich viele junge Menschen in den Stadien gegen Rechts und damit einhergehende Diskriminierungsformen engagieren, hätte man sich vor 20 Jahren nicht träumen lassen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur