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Dopingskandal um Langläufer Dürr führt zur Ermittlung der Münchener Staatsanwaltschaft

Archivmeldung vom 18.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Johannes Dürr (2013)
Johannes Dürr (2013)

Von Frankie Fouganthin - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

In der ARD-Dokumentation „Die Gier nach Gold – Der Weg in die Dopingfalle“ machte der österreichische Langläufer Johannes Dürr ein umfangreiches Geständnis zu seinem Doping mit EPO und Eigenblut. Laut Dürr fanden die Eigenblutkuren auch in Deutschland statt. Das russische online Magazin "Sputnik" schreibt, dass nun die Münchener Staatsanwaltschaft ermittelt.

Weiter ist hierzu auf deren deutschen Webseite zu lesen: „Bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 schien die Karriere des österreichischen Langläufers Johannes Dürr mit einem Schlag vorbei zu sein: Statt des olympischen Edelmetalls handelte sich der vielversprechende Wintersportler wegen Blutdopings mit EPO eine zweijährige Sperre ein.

In der Vorbereitung zu seinem Comeback wollte Dürr nun offenbar reinen Tisch machen und verriet Journalisten der ARD Details seiner Doping-Karriere. Sein Geständnis in der am Donnerstag ausgestrahlten Dokumentation „Geheimsache Doping: Die Gier nach Gold – Der Weg in die Dopingfalle“ hat nun die deutsche Justiz auf den Plan gerufen. Der Grund: Der österreichische Langläufer schilderte mehrere Begebenheiten, bei denen er auf deutschem Boden Eigenblutdoping betrieben hatte.

Die ersten Blutentnahmen hätten in einem Motel an einer Raststätte an der A 8 in der Nähe von München stattgefunden. Die Rückführung des Blutes sei immer an den jeweiligen Wettkampforten erfolgt, so Dürr.

„In Oberhof zum Beispiel war es nicht möglich, weil ich nicht allein auf dem Zimmer war. Somit machten wir es vor dem Hotel im Auto. Ich bin einfach raus auf den Parkplatz, in ein Auto eingestiegen.“

Zudem habe es mehrere Eigenblutkuren in München gegeben – in einem Hotel am Flughafen und einem in der Innenstadt.

Die Namen der an den Prozeduren Beteiligten nennt der geständige Sportler nicht. Und genau deswegen haben nun die deutsche Justiz und die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) die Suche nach den Hintermännern aufgenommen.

„Es geht auch darum, ob es diese Handlungsstränge, ominösen Routen und konspirativen Kreise im Wintersport noch gibt oder es in anderen Sportarten ähnlich funktioniert“, zitiert die DPA Lars Mortsiefer, Vorstand der Nationalen Anti-Doping-Agentur.

„Ich habe mit Oberstaatsanwalt Kai Gräber gesprochen und den Fall zur Anzeige gebracht.“

Die zuständige Staatsanwaltschaft München hat am Freitag ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen Anwendung von Dopingmethoden eingeleitet. Oberstaatsanwältin Anne Leiding dazu:

„Die unbekannten Personen, die am Zeugen Johannes Dürr Dopingmethoden angewandt haben, können sich strafbar gemacht haben“."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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