Sportausschuss-Vorsitzender Danckert kritisiert WM-Kommerz und Fifa-Macht
Archivmeldung vom 18.04.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGut 50 Tage vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft übt der Vorsitzende des Sportausschusses, Peter Danckert (SPD), harsche Kritik am Weltfußballverband Fifa. Nach dem Endspiel am 9. Juli müsse dringend eine Debatte über die "ungeheure Kommerzialisierung der WM" geführt werden, sagte Danckert der Saarbrücker Zeitung. Der SPD-Politiker sprach diesbezüglich von einer "fast beängstigenden Macht" der Fifa.
Überdies monierte Danckert die fehlende Rückendeckung des
Deutschen Fußballbundes (DFB) für Jürgen Klinsmann. "Wer
Bundestrainer ist, verdient die volle Unterstützung der
DFB-Verantwortlichen", forderte der Ausschussvorsitzende. Er erwarte
vom Fußballbund Reformen. Mit Theo Zwanziger habe der DFB zwar einen
zukunftsorientierten Präsidenten. Klinsmann dürfe jedoch mit seinen
Bemühungen nicht an den herkömmlichen Strukturen des Verbandes
scheitern. "Da brauchen wir zweifellos eine Neuaufstellung in der
DFB-Führungsetage", sagte Danckert der Zeitung.
Scharf kritisierte er auch die Zustimmung der Bundestagsverwaltung
zu Werbung vor dem Parlament und zum Bau einer WM-Fußballarena direkt
vor dem Reichstag. Schließlich werde "ansonsten jeder Freizeitkicker
von Reichstagsrasen verjagt". Da im Berliner Regierungsviertel auch
die Fanmeile geplant sei, rechne er während der WM mit einer
"Dauerblockade des Bundeskanzleramtes und Reichstages", so Danckert.
Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung