Weitere Ullrich-Dokumente schon bald an Bonner Staatsanwaltschaft
Archivmeldung vom 07.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bonner Staatsanwaltschaft wird möglicherweise schon bald wichtige Ermittlungs-Dokumente im Fall Jan Ullrich aus der Schweiz erhalten. Er rechne täglich damit, dass ein Entscheid des Schweizer Bundesstrafgerichts eingehe, der die Rechtshilfe für zulässig erkläre, sagte Hans-Ruedi Graf, Staatsanwalt des Schweizer Kantons Thurgau, in der ARD-Sportschau. "Die Bankunterlagen von Jan Ullrich könnten dann nach Deutschland gehen", so Graf.
Die Ullrich-Anwälte hatten Einspruch gegen ein Rechtshilfeersuchen
der Bonner Staatsanwaltschaft eingelegt. Diese hatte die Überstellung
von möglicherweise belastenden Dokumenten beantragt, die nach einer
Hausdurchsuchung und Kontenüberprüfung bei Jan Ullrich in der Schweiz
sicher gestellt worden waren.
Folgen könnten die weiteren staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen
auch für eine Zukunft Ullrichs im Radsport haben. "Indizien, die die
Disziplinarkammer des Schweizer Nationalen Olympischen Komitees
überzeugen, reichen für eine lebenslange Sperre von Jan Ullrich aus",
sagte Bernhard Welten aus der Fachkommission Doping-Bekämpfung von
Swiss Olympic.
Auf eine verkürzte Sperre, trotz möglicherweise nachgewiesener
Doping-Vergehen, kann der italienische Radprofi Ivan Basso hoffen.
"Wenn Basso sich kooperativ gegenüber den Anklägern verhält, darf er
auf einen Straferlass bis zur Hälfte der angedrohten zwei Jahre
Sperre hoffen", erklärte Eugenio Capodacqua, Dopingexperte der
italienschen Tageszeitung "Repubblica", gegenüber der ARD. Ein
Startberechtigung Bassos ab März kommenden Jahres sei so möglich.
Quelle: Pressemitteilung WDR