Doping-Jäger Franke hält Blut-Pass von Radsportlern für "beruhigende Volksverdummung"
Archivmeldung vom 31.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutschlands bekanntester Doping-Jäger, der Heidelberger Krebsforscher Prof. Werner Franke, hat den Blut-Pass im Radsport als "Unsinn und beruhigende Volksverdummung" bezeichnet. Die Welt-Antidoping-Agentur WADA hatte die Einführung des Blut-Passes letzte Woche in Paris beschlossen. Auf dem Pass sollen die Ergebnisse sämtlicher Blut- und Urinkontrollen jedes Radprofis notiert werden.
Durch den Blut-Pass käme kein einziger neuer Test in die
Benutzung, so Franke zu stern.de, dem Online-Magazin der Hamburger
Zeitschrift stern. "Das ist alles Pipifax. Welcher Test ist denn neu?
Keiner, null! Alles was sie jetzt merken können, hätten sie schon
vorher merken müssen. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass der
neue Pass den Fahrern ein Alibi verschafft. Nach dem Motto: Schauen
sie doch ruhig mal in meinen Pass. Ist doch alles in Ordnung, ich bin
sauber."
Der Doping-Gegner erhebt im Gespräch mit stern.de zudem schwere Vorwürfe gegen den Bund Deutscher Radfahrer: "Der Bund deutscher Radfahrer ist geschichtlich betrachtet offenbar Teil des Systems und nicht Teil der Bekämpfung. Sonst wäre es nie so weit gekommen."
Quelle: Pressemitteilung stern