Jürgen Klopp: "Liverpool fühlt sich gut an"
Archivmeldung vom 27.09.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGestern Abend war Jürgen Klopp bei Sky UK zu Gast in der Sendung "Monday Night Football". Als Gast-Experte für das Montagabendspiel zwischen dem FC Burnley und dem FC Watford sprach der Liverpool-Trainer an der Seite von Sky Experte Jamie Carragher und Sky Moderator David Jones unter anderem über die aktuelle Situation in Liverpool, seine Zeit als Spieler, seine Einflüsse als Trainer und seine Spielphilosophie.
Jürgen Klopp über die Tatsache, dass der FC Liverpool bei den Buchmachern nach Manchester City als zweiter Meisterschaftsfavorit gilt:
"Das ist für mich nicht wichtig. Wichtiger ist, eine optimistische Stimmung zu haben und im Moment fühlt sich Liverpool gut an."
...über den Spieler Jürgen Klopp:
"Sehr durchschnittlich. Ich war schnell und ein guter Kopfballspieler, aber das war es dann auch schon. Leider war das Spiel mit dem Ball am Fuß nicht meine größte Stärke. Ich habe es sehr genossen, Fußball zu spielen, aber ich war nicht wirklich gut."
...auf die Frage, ob er in einer der von ihm trainierten Teams hätte spielen können:
"Nein. Eine der besten Entscheidungen meiner Trainerkarriere war meine allererste: Nachdem ich am Tag vorher noch Spieler gewesen war, beschloss ich an meinem ersten Tag als Trainer, dass ich nicht mehr spielen würde. Das hat dem Team sehr geholfen."
...über seinen Haupteinfluss als Trainer:
"Das war Wolfgang Frank, der leider viel zu früh verstorben ist. Er führte bei uns damals das 4-4-2 mit Viererkette und Raumdeckung ein. Dadurch wurden wir eine viel bessere Mannschaft, obwohl wir nur durchschnittliche Einzelspieler waren und auch keinen teuren Kader hatten. Wir lernten, dass es nicht wichtig ist, wenn einzelne Spieler besser als wir sind, und wir trotzdem gewinnen können. Das hat uns die Augen geöffnet und als ich später Trainer wurde, habe ich Vieles von dem angewendet, das ich von ihm gelernt hatte. Er war ein perfektes Vorbild für viele seiner Spieler und viele davon sind heute als Trainer oder Manager in der ganzen Welt tätig. Das war immer sein Traum."
...über seinen Satz "Gegenpressing ist der beste Spielmacher":
"Wenn wir den Ball nahe des gegnerischer Tors erobern, sind wir meistens nur einen Pass von einer richtig guten Torchance entfernt. Deshalb habe ich gesagt, dass kein Spielmacher der Welt so gut wie eine gute Gegenpressing-Situation sein kann."
...über die Position des Außenverteidigers in seinem System:
"Die Position hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Der heutige Typ des Außenverteidigers spielt viel mehr wie ein Mittelfeldspieler. Außenverteidiger müssen im Halbraum und sehr hoch spielen, weshalb sie manchmal Flügelstürmer oder zentrale Mittelfeldspieler sind. Die Regel lautet, immer anspielbar zu sein oder abzusichern."
...auf die Frage, ob er wirklich nur mit einer Spitze spielt:
"Um ehrlich zu sein, denke ich nicht darüber nach, ob wir nun mit einer falsche Neun oder keiner Neun oder was auch immer spielen. Alle Spieler sind dafür verantwortlich, in allen Situationen, in denen es möglich ist, im gegnerischen Strafraum zu sein. Einzige Ausnahme sind die Innnenverteidiger, die ich nur bei Standardsituationen vorne sehen will. Ansonsten geht es vor allem darum, flexibel zu sein."
Quelle: Sky Deutschland (ots)