SÜDWEST PRESSE ULM, Kommentar zu Doping-Verdacht
Archivmeldung vom 24.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLance Armstrong hat siebenmal die Tour de France gewonnen. Und doch könnte es sein, dass am Ende die Doping-Kontrolleure über den Unbesiegbaren triumphieren. Auch wenn noch Zweifel angebracht sind: Noch nie waren die gegenüber dem Amerikaner vorgebrachten Doping-Verdächtigungen von solchem Gewicht wie diesmal.
Gewiss ist zum einen noch zu klären, ob die Urinproben mit Epo
eindeutig dem Rad-Star zuzuordnen sind, und zum zweiten, ob
eingefrorene Proben nach sechs Jahren noch aussagekräftig sind. Das
französische Labor aber gilt als seriös, die Analysemethode als
zuverlässig. Sollten sich die Vorwürfe tatsächlich als wahr erweisen,
müsste Armstrong zwar keine rechtlichen Schritte gegen sich fürchten,
schließlich ist eine gültige B-Probe nicht mehr möglich. Seine
unnachahmliche Leistung aber hätte er vor aller Welt selbst in den
Schmutz gezogen.
So oder so ist der Effekt schon jetzt ungeheuer. Denn was auf den
ersten Blick wie die Kapitulation des Leistungssports vor der Geißel
Doping erscheint, ist in Wirklichkeit das genaue Gegenteil. Die
Maschen des Kontrollnetzes werden immer enger, die Betrüger schlüpfen
immer seltener hindurch. Selbst die am häufigsten getesteten Sportler
müssen befürchten, im Falle des Falles noch Jahre später mittels
neuer Analysetechniken überführt zu werden. Beste Abschreckung für
mögliche Manipulateure.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse