Thüringer SPD-Spitzenkandidat will von Scholz mehr Ost-Engagement
Archivmeldung vom 29.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl in Thüringen, Georg Maier, fordert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu mehr Engagement für Ostdeutschland auf. Die drei anstehenden Landtagswahlen im Herbst seien "Grund genug, den Osten ganz oben auf die Tagesordnung der Bundesregierung zu setzen", sagte Maier dem "Handelsblatt".
"Solange die soziale Schere zwischen Ost und West immer noch so weit
auseinandergeht, kann man nicht von einer vollendeten Einheit sprechen."
In den 16 Jahren unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe sich kaum
etwas verbessert. "Jetzt ist es an der SPD und dem Kanzler, hier den
Unterschied zu machen."
Maier sprach von "vielen offensichtlichen
Versäumnissen". So seien etwa die Löhne im Osten deutlich niedriger als
im Westen, genau wie die Rente. Zudem sei die Vermögensverteilung
ungerecht. "Wenn Krisen kommen, man aber wenig verdient, keine Reserven
und eine kleine Rente hat, haut dich die Inflation so richtig aus den
Latschen", sagte der SPD-Politiker. "Das ist ein Problem, was längst auf
die bundespolitische Tagesordnung gehört hätte. Und die Lage wird nicht
einfacher."
Deutliche Kritik äußerte Maier am Auftreten der
Ampel-Regierung. "Ich bin richtig froh, dass in Berlin jetzt Sommerpause
ist", sagte er. Am meisten an der Regierungsarbeit in Berlin habe ihn
"dieser immerwährende Streit" gestört. "Dazu kamen handwerkliche Fehler,
die kein gutes Licht auf die Koalition warfen." Das unfertige
Heizungsgesetz habe viele Menschen verunsichert. Für Thüringen als
ländlich geprägtem Bundesland seien auch die Kürzungen für die
Landwirtschaft "alles andere als hilfreich" gewesen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur