SPD-Generalsekretär kritisiert Musk und Springer-Verlag
Archivmeldung vom 30.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat scharfe Kritik am US-Unternehmer und Trump-Berater Elon Musk geübt, nachdem dieser seinen Wahlaufruf für die AfD in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag" erneuert hatte.
"Es ist inakzeptabel, dass ausländische Milliardäre versuchen, unsere
politische Landschaft zu beeinflussen und dabei Parteien unterstützen,
die unsere demokratischen Werte untergraben", sagte Miersch dem
"Handelsblatt". Deutschland brauche keine Einmischung von außen und
"schon gar keine Unterstützung für rechtsextreme Positionen".
Musk
hatte behauptet, die AfD sei der letzte Funken Hoffnung für
Deutschland. "Dass der Springer-Verlag Elon Musk überhaupt eine
offizielle Plattform bietet, um Wahlwerbung für die AfD zu machen, ist
beschämend und gefährlich", sagte Miersch. Der Vorgang zeige, "wie weit
rechte Netzwerke inzwischen vorgedrungen sind".
Zugleich lobte
Miersch das Verhalten der "Welt"-Redakteuren, die gegen die
Veröffentlichung des Artikels protestiert hatten. Die Reaktionen
innerhalb der Redaktion der "Welt am Sonntag" gäben Hoffnung - sie
zeigten, dass es auch in schwierigen Zeiten Journalisten gebe, "die
Verantwortung übernehmen und klar Haltung zeigen".
Der
Gastbeitrag von Musk hatte breite Kritik ausgelöst, unter anderem auch
vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV). "Die Verantwortlichen der
'Welt' haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann", sagte
der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. "Als Journalismus verpackte
Wahlwerbung für eine rechtsextreme Partei, eine schmeichelnde
Distanzierung, die keine ist, und das Kaltstellen der redaktionsinternen
Kritiker - unglaublich." Der DJV-Chef rief alle Redaktionen auf, sich
im Bundestagswahlkampf nicht "instrumentalisieren" zu lassen und "extrem
sorgfältig mit Gastbeiträgen umzugehen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur