Lindner kritisiert Debatte über Steuerrabatt
Archivmeldung vom 12.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat die öffentliche Debatte über den geplanten Steuerrabatt für ausländische Fachkräfte kritisiert und eine mangelnde Unterstützung der Wirtschaft beklagt.
"Der
Vorschlag ist leider bereits beschädigt, weil er in einen Topf mit den
Problemen der ungeordneten Zuwanderung seit 2015 geworfen wurde und die
Maßnahmen zur Entlastung der arbeitenden Bevölkerung unter den Tisch
fielen", sagte Lindner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Er vermisse
die Stimme der Wirtschaft in der Debatte. Von dort werde der
Fachkräftemangel zu Recht angesprochen. "Die Regierung hat nach Europa
geschaut und den Vorschlag gemacht, von anderen zu lernen. Wenn das
nicht auf Resonanz trifft, nehmen wir das zur Kenntnis", so der
Minister.
Lindner zeigte sich enttäuscht über die Debatte. "Wie
soll dieses Land eigentlich aus dem Quark kommen, wenn wir nicht auch
innovativer, experimenteller, unternehmerischer an die Fragen der Zeit
herangehen? Noch bevor Details bekannt sind, beginnen manche leider
sofort damit, Ideen zu zerreden", beklagte er. Lindner kündigte an, die
Koalition werde nun erst einmal das Gespräch mit der Wirtschaft führen.
Er stellte zudem klar, dass die Regelung nur für hochqualifizierte
Zuwanderer gedacht sei. "Vereinfacht gesagt: Fällt die Herzoperation aus
oder wird sie von einem zugewanderten Chirurgen vorgenommen? Von diesen
Fachkräften profitieren wir, wenn sie hier arbeiten und nicht
anderswo", sagte Lindner und fügte hinzu: "Der Vorschlag bezieht sich
auf Hochqualifizierte".
Kosten solle die Regelung nicht
verursachen. "Wir wollen ja die Wirtschaft beleben und Menschen
gewinnen, die hier auf ihre hohen Einkommen Steuern zahlen und nicht
anderswo", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur