Bericht: Reul ließ Landtagsprotokoll zu Terror in Solingen ändern
Archivmeldung vom 10.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat in einem Landtagsprotokoll offenbar eine Aussage zum Terroranschlag in Solingen nachträglich ändern lassen. Das berichtet der "Spiegel".
Demnach beantwortete er am 11. September im Düsseldorfer Parlament
Fragen der Abgeordneten zu den Abläufen in seinem Ministerium nach dem
Attentat, bei dem ein Syrer Ende August drei Menschen mit einem Messer
ermordet hatte. Reul ging dabei laut "Spiegel" auch auf die Frage ein,
wann er erfahren hatte, dass der Tatverdächtige 2023 abgeschoben werden
sollte und wann er seine Kabinettskollegin, Fluchtministerin Josefine
Paul (Grüne), darüber informierte.
Reul soll im Landtag gesagt
haben, dass ihm erst am Sonntagmorgen, am zweiten Tag nach der Tat,
bewusst geworden sei, dass die misslungene Abschiebung wichtig ist. Er
soll von dem gescheiterten Abschiebeversuch bereits am Samstag und damit
einen Tag nach dem Anschlag erfahren haben, schlussfolgert der Bericht.
Im
Nachgang der Sitzung wünschte sich das Innenministerium laut "Spiegel"
eine Änderung des Zitats von Reul im Protokoll. Das Ministerium richtete
demnach eine entsprechende Bitte an die Landtagsverwaltung, die den
Wunsch auch umsetzte. Die Verwaltungsmitarbeiter verschoben die
Zeitangabe ("Das war Sonntagmorgen.") im Protokoll an eine andere
Stelle.
Das Innenministerium bestätigte die Protokolländerung auf
Anfrage des Nachrichtenmagazins. Reul habe sich "missverständlich
ausgedrückt", daher sei die Passage "entsprechend modifiziert" worden,
teilte ein Sprecher mit. Den Verdacht, Reul habe Fehler vertuschen oder
Falschaussagen kaschieren wollen, wies das Ministerium zurück.
Quelle: dts Nachrichtenagentur