Gertz appelliert an Bundesregierung: Keine deutschen Soldaten nach Südafghanistan!
Archivmeldung vom 27.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Deutsche BundeswehrVerband bestärkt die Bundesregierung in ihrer Haltung, keine deutschen Soldaten in den Süden Afghanistans zu senden. "Dass wir im Rahmen der bestehenden Verpflichtungen Nothilfe leisten, ist selbstverständlich", betonte DBwV-Bundesvorsitzender Oberst Bernhard Gertz auf der Sitzung des Bundesvorstandes am 27. November in Dortmund.
"Aber es ist unverantwortlich, deutsche Soldaten in einen falschen
und militärisch aussichtslosen Kampf zu schicken", sagte Gertz. Es
gehe vielmehr darum, die Herzen und die Köpfe der Menschen für eine
demokratische Staatsform zu gewinnen. Dieses Ziel sei durch
Bombardements, unter der die Zivilbevölkerung am meisten leide, nicht
zu erreichen.
Dass britische Palamentarier mit dem Finger auf die Deutschen
zeigten, sei der Versuch des Ablenkens vom eigenen Versagen. Bislang
sei nicht erkennbar, dass auf Seiten der Briten, der Leadnation, eine
Strategie entwickelt und umgesetzt werde, den Drogenanbau und -handel
zu stoppen. "Im Gegenteil: Es werden weiterhin Opium-Rekordernten
erzielt; die Taliban und Al Kaida nutzen die hohen Erträge zur
Finanzierung des Waffenarsenals und zur Rekrutierung neuer Kämpfer."
"Im Ergebnis braucht die Staatengemeinschaft im Süden nicht mehr Soldaten, sondern ein klügeres militärisches Vorgehen und eine Strategie zur Eindämmung des Drogenanbaus", betonte der DBwV-Chef.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche BundeswehrVerband