Beratung um Petting-Paragraphen verschoben
Archivmeldung vom 11.12.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach Angaben der FDP-Fraktion im Bundestag wird die Beratung über die Verschärfung des Sexualstrafrechtes verschoben, berichtet stern.de. Am Donnerstag sollte über den Entwurf des Bundesjustizministeriums beraten werden, der unter anderem vorsieht, künftig bestimmte sexuelle Handlungen mit Personen unter 18 Jahren unter Strafe zu stellen.
Die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger, begrüßte die Verschiebung. "Die Kritik der
Bundestagsopposition hat offensichtlich gewirkt. Ich hoffe, dass die
Koalitionsfraktionen neu nachdenken. Der bisherige Entwurf geht zu einfach
weit", sagte die FDP-Politikerin zu stern.de. Durch die bisher vorgesehen
Änderungen des Strafgesetzbuches bestehe die Gefahr, dass künftig manch
intensiver Austausch von Zärtlichkeiten von Jugendlichen unter 18 Jahren in des
Bereich des Strafrechtes gerückt würden. "Die vom Bundesjustizministeriums
geplanten Änderungen greifen zu stark in das sexuelle Verhalten von jungen
Menschen ein", sagte die frühere Bundesjustizministerin
Leutheusser-Schnarrenberger. "Der liberale Trend zur Entkriminalisierung
einvernehmlicher sexueller Handlungen wird von der Regierung Merkel umgekehrt.
Im Ergebnis wird die Sexualstrafrechtsreform der Regierung Merkel zahlreiche
rechtliche Grauzonen schaffen." Leutheusser-Schnarrenberger hält Änderungen
des Sexualstrafrechtes nicht für notwendig. "Wir haben einen sehr guten
Kinderschutz vor Missbrauch und Prostitution. Ich sehe hier keine
Gesetzeslücken." Sie kritisierte die Regierungskoalition dafür, dass ihr Entwurf
zu weit über entsprechende EU-Vorgaben hinausgingen. "Der Eindruck drängt sich
auf, dass die große Koalition ein politisches Signal setzen möchte", sagte
Leutheusser-Schnarrenberger.
Quelle: stern