Rasantes Wachstum: FDP überschreitet Marke von 60.000 Mitgliedern
Archivmeldung vom 15.09.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Mitgliederzahl der FDP steigt rasant. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Bundesschatzmeister Hermann Otto Solms, "wir gehen davon aus, dass wir die Zahl von 60.000 noch vor der Bundestagswahl am 24.9. überschreiten". Seit Jahresbeginn ist die Partei seinen Worten zufolge um mehr als 6500 Mitglieder gewachsen. Eine hohe dreistellige Zahl von Anträgen befinde sich noch in Bearbeitung. Zur FDP wären damit in den ersten neun Monaten des Jahres rund zehnmal mehr neue Mitglieder gestoßen als im gesamten Vorjahr. Per 31.12.2016 hatte die Partei gut 53.000 Mitglieder. Die Zuwachsrate beträgt knapp 15 Prozent.
Solms führte den Zustrom maßgeblich auf die öffentliche Wirkung des Parteivorsitzenden Christian Lindner zurück. "Er hat sich zu einer regelrechten Symbolfigur für eine fortschrittliche Politik entwickelt", sagte der Schatzmeister. "Nach jedem öffentlichen Auftritt erhalten wir neue Mitgliedsanträge." Auch sei die Idee der Eigenverantwortung wieder stärker gefragt. "Die Menschen wollen sich nicht mehr gängeln lassen", meinte Solms. Ferner hätten internationale Akteure wie Donald Trump, Emmanuel Macron und Wladimir Putin sowie die Krise der EU die Politik wieder spannend gemacht. "Es geht um viel", sagte Solms. "Das spüren die Menschen." Gerade jüngere Jahrgänge würden sich deutlich stärker engagieren. Mit 60.000 Mitgliedern überschreitet die FDP wieder deutlich die Zahl von 2013, als die Partei aus dem Bundestag ausgeschieden war. Damals zählte sie rund 57.000 Mitglieder. Auch mit dem Spendenaufkommen zeigte sich die FDP zufrieden. Laut Solms haben ihr in diesem Jahr 4251 Spender Geld überwiesen, davon die weit überwiegende Zahl Privatpersonen. "Mein Ziel als Schatzmeister ist es, dass das auf rund 5 Millionen Euro festgelegte Wahlkampfbudget weitgehend mit Spenden finanziert wird", sagte der Schatzmeister.
Solms zeigte sich überzeugt, dass die FDP in den Bundestag einzieht. Auch die Grünen sieht der parlamentarische Veteran dort weiterhin vertreten, obwohl sie zuletzt in Umfragen nur noch knapp über der Fünf-Prozent-Marke lagen. "Auch wenn mich die moralischen Vorhalte der Grünen nerven, werden sie als Vertreter nachhaltiger Umweltpolitik ihren Platz im Bundestag sichern können", sagte Solms über die Partei, die er 1983 als Abgeordneter ins Parlament hatte einziehen sehen.
Ein etwaiges Ministeramt für sich schloss Solms aus. "Da wären jüngere Vertreter am Zuge", winkte der 76-Jährige ab.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)