FDP-Politiker Döring: Gauck wird kontroverse Debatten anstoßen
Archivmeldung vom 13.03.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer designierte FDP-Generalsekretär Patrick Döring rechnet damit, dass Joachim Gauck als Bundespräsident kontroverse Debatten anstoßen wird. In der Talkshow "2+Leif" (SWR) sagte Döring außerdem, dass Gauck ein unbequemer Präsident für die politischen Parteien sein werde.
"Er wird allen Parteien den Spiegel vorhalten, er wird gesellschaftlichen Gruppierungen den konstruktiven Diskurs anbieten. Er wird uns alle überraschen und darauf freue ich mich und das wird eine tolle Zeit für unsere Demokratie und den demokratischen Diskurs", so der designierte FDP-Generalsekretär.
Ramsauer: Gauck steht für Wertegefüge der Union
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hält den designierten Bundespräsidenten Joachim Gauck für eine gute Wahl. Gauck sei ein "hochrespektabler Kandidat für das höchste Staatsamt", sagte Ramsauer in einem Interview der Zeitschrift "Super Illu". "Er steht für das Wertegefüge der Union." Vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) 1990 eingesetzt, habe Gauck als erster Beauftragter der Stasi-Unterlagenbehörde wesentlich zur Aufarbeitung von DDR-Unrecht beigetragen. "Ich freue mich darauf, ihn zu unserem nächsten Bundespräsidenten wählen zu können. Respekt vor diesem Mann."
Joachim Gauck schildert Karriere seines Vaters korrekt
Versuche aus der linken Internet-Szene, den Vater des Bürgerrechtlers und designierten Bundespräsidenten Joachim Gauck in die Nähe von Kriegsverbrechen zu rücken, sind offenbar gegenstandlos. Aus den Wehrmachtsunterlagen der Deutschen Dienststelle für Auskünfte über ehemalige Wehrmachtsangehörige (WASt) wie Verwendungskarte, Personalnachweis, Marinestammrolle und einer WASt-Expertise, die "Focus" vorliegen, gehe eindeutig hervor, dass Gauck über seine Familienhistorie väterlicherseits korrekt berichtet hat. Wilhelm Joachim Gauck wurde vom Dienst in der Handelsflotte auf Frachtschiffen am 1. August 1940 zur Kriegsmarine eingezogen. Dort durchlief er "Focus" zufolge die Stationen vom "planmäßigen Steuermann der Reserve" bis zum "Oberleutnant zur See der Reserve". Gauck schreibt in seinem Buch "Winter im Sommer - Frühling im Herbst" richtig: "Mein Vater hat in Wustrow die Seefahrtsschule besucht und sie zunächst mit dem Steuermanns-, 1940 mit dem Kapitänspatent A 6 beendet: Kapitän auf großer Fahrt. Als Kapitän ist er im Krieg allerdings nicht mehr gefahren." Auch sein zweimonatiger Einsatz über die Jahreswende 1940/41 bei der 13. Hafenschutzflottille im dänischen Frederikshavn als Navigator sowie seine Tätigkeit als Navigationslehrer bis zum Kriegsende in Gotenhafen sind "Focus" zufolge korrekt vermerkt.
Die Bundesversammlung wählt am 18. März ein neues Staatsoberhaupt, nachdem Christian Wulff (CDU) zuvor seinen Rücktritt vom Präsidenten-Amt erklärt hatte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur