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Gauland: Die Spitzenkandidaten setzen sich durch

Archivmeldung vom 29.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
AfD Wahlplakat mit Dr. Alexander Gauland
AfD Wahlplakat mit Dr. Alexander Gauland

Bild: AfD Hannover Internetseite

Im Machtkampf in der Alternative für Deutschland (AfD) hat Alexander Gauland deutlich gemacht, dass er die Führungsrolle bei sich sieht. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Spitzenkandidat, "wer sich durchsetzt, sind die beiden Spitzenkandidaten. Die hat die Partei auf einem Parteitag mit Mehrheit bestimmt."

Zwar sei Frauke Petry als Vorsitzende "die wichtigste Figur". Aber sie habe die Spitzenkandidatur nicht gewollt, weshalb er sie gemeinsam mit Alice Weidel übernommen habe. "Ich weiß die Gründe nicht, ich habe mit ihr darüber nicht gesprochen", sagte Gauland über den Verzicht der Vorsitzenden. "Den Rest muss Frau Petry beantworten."

Gauland äußerte sein Einverständnis, wenn sich Mitglieder der Partei zugleich in der rechtsextremen Identitären Bewegung oder bei Pegida engagieren. "Ich bin kein großer Freund von dieser Abgrenzeritis", sagte er. "Wer unsere Ziele verfolgt, möge zu uns kommen." Die AfD wolle nicht Teil der Identitären Bewegung noch Teil von Pegida sein. "Aber umgekehrt, alle Menschen, die finden, die AfD sei eine gute Partei für sie, die sollen mit uns arbeiten, wobei wir natürlich demokratisch bestimmen müssen, wo der Weg der Partei hingeht", erklärte der 76-Jährige. "Es kommt doch immer darauf an, ob die Partei mit diesen Gruppen zusammenarbeitet, oder gibt es einzelne, die sich persönlich auf beiden Seiten engagieren", fügte Gauland hinzu. Offiziell schließt ein Abgrenzungsbeschluss des Bundesvorstands eine Zusammenarbeit der Partei mit solchen Gruppen aus.

Spitzenkandidat Gauland verteidigte auch sein Bestreben, Björn Höcke in der Partei zu halten. "Was er gesagt hat, da kann man über Formulierungen streiten, das will ich jetzt nicht tun, aber es ist in keiner Weise außerhalb der demokratischen Verfassungsordnung. Von daher, warum sollte ich in einer Partei nicht für Meinungsfreiheit eintreten? Und wenn ich das tue, trete ich natürlich auch für die von Björn Höcke ein." Das Ausschlussverfahren und der Streit über die Rede über das Holocaust-Mahnmal habe der Partei geschadet.

Trotz parteiinterner Meinungsverschiedenheiten sieht Gauland eine Zukunft für die AfD in Deutschland. "Ich glaube, dass wir dauerhaft im deutschen Parteienspektrum einen Platz haben, weil das Parteien unserer Art in fast allen Ländern Europas gelingt", erklärte er. Gefährlich werden könne seiner Partei einzig eine Union, die sich wieder nach rechts bewege. "Natürlich, wenn die CDU zu einer vernünftigen Politik zurückkehren würde, würde ich das begrüßen", sagte der frühere Christdemokrat.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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