Kukies hält Staat auch ohne Haushalt für "voll handlungsfähig"
Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) hält den Staat im kommenden Jahr auch ohne Haushaltsbeschluss für "voll handlungsfähig". Hintergrund sei das Prinzip der vorläufigen Haushaltsführung, welches immer dann in Kraft tritt, wenn es keinen beschlossenen Haushalt gibt, sagte er im Deutschlandfunk.
"Das Verfahren ist absolut etabliert." Es sei auch bei jeder
Bundestagswahl absolut üblich, dass der Bundestag, der nicht mehr im Amt
sei, nicht kurz vor Ablösung oder kurz vor Neuwahlen noch einmal einen
neuen Haushalt beschließe. "Das überlässt er in der Regel dem Bundestag,
der neu gewählt wird", sagte der SPD-Politiker. In der Hinsicht sei
dieses übliche Phänomen, dass man am Anfang des Jahres einige Monate der
sogenannten vorläufigen Haushaltsführung habe, "nichts
Außergewöhnliches".
Bestehende Institutionen und alles, was der
Bund finanziere oder mit den Ländern zusammen finanziere, könnten weiter
fortbestehen und würden weiter finanziert, so Kukies. Auch alle
gesetzlichen Ansprüche würden weiterbezahlt. "Es gibt keinen Shutdown."
Hinzu
kämen sogenannte "Fortsetzungsmaßnahmen", fügte der Minister hinzu.
"Das heißt, Sachen, die 2024 begonnen wurden, können selbstverständlich
auch 2025 fortgesetzt werden. Alle Maßnahmen, zu denen wir uns
vertraglich verpflichtet haben, 2024 oder früher, können auch 2025 dann
beauftragt werden."
Von daher sei es nicht so, dass da gar nichts
Neues stattgefunden habe. "Das ist dann eine Interpretationssache, aber
auch das ist schon in vielen, vielen Jahren immer wieder und immer
wieder erprobt worden unter der vorläufigen Haushaltsführung." Die
einzelnen Ministerien könnten immer beurteilen, unter welchen Maßgaben
diese sogenannten Fortsetzungsmaßnahmen stattfänden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur