SPD ruft Union in Syrien-Debatte zur Zurückhaltung auf
Archivmeldung vom 09.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie SPD ruft die Union zur Zurückhaltung in der Debatte über den weiteren Umgang mit syrischen Flüchtlingen auf. "Zu diesem Zeitpunkt über einen Aufnahmestopp für syrische Flüchtlinge zu fabulieren, wie CDU und CSU das machen, ist populistisch und verantwortungslos", sagte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese der "Rheinischen Post".
Ob es in naher Zukunft auch zu einer verstärkten Rückführung von
Geflüchteten kommen könne, "ist in dieser noch völlig unklaren Situation
im Heimatland zurzeit nicht absehbar". Mit Prognosen und Vorhersagen
müsse man sich nun zurückhalten. "Ich mahne zum jetzigem Zeitpunkt zur
Vorsicht. Kaum ein Experte hat diese Entwicklung im Land seriös
vorhergesehen", so Wiese.
Die Vorsitzende des
Verteidigungsausschusses des Europäischen Parlaments, Marie-Agnes
Strack-Zimmermann (FDP), findet den Zeitpunkt derweil verfrüht, jetzt
schon über den Verbleib syrischer Flüchtlinge in Deutschland zu
sprechen.
"Wir haben die Bilder gestern erlebt, dass die Menschen
dort glücklich sind, dass dieser Verbrecher weg ist", sagte sie dem
Fernsehsender "Welt". "Jetzt just in diesem Augenblick die Diskussion
aufzumachen, ob man Syrer abschieben kann oder sofort abschiebt, ist
schon ein bisschen schräg. Es sei eine unübersichtliche Gemengelage, und
die sollte sich erst einmal sortieren, bevor wir innenpolitisch
versuchen, Kapital daraus zu schlagen."
Allerdings sagte sie
ebenfalls: "In der Tat wird es jetzt Menschen die Chance geben, auch in
Deutschland Syrer, die in ihre Heimat zurückwollen. Wir dürfen ja nicht
vergessen, sie sind geflohen von diesem Regime Assad und wollen in ihre
Heimat." Andere, die sich hier integriert hätten, seien hier gut
aufgehoben. "Also ich glaube, wir sollten jeden Schritt einzeln wägen
und schauen, was kann Deutschland, was kann Europa erreichen, damit die
Menschen eine Perspektive in Syrien haben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur