Inklusion in NRW: Eltern fordern Fortbildungspflicht für Lehrer in den Ferien
Archivmeldung vom 18.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttElternverbände in Nordrhein-Westfalen fordern eine härtere Gangart gegenüber Lehrern, um die Inklusion voranzubringen. Dazu sollen verpflichtende Fortbildungen in den Ferien gehören. "Wenn das Ministerium die Verbesserung inklusiver Bildung will und sich das nicht von allein entwickelt, bedarf es einer stärkeren zentralen Steuerung, zum Beispiel durch gezielte, verpflichtende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, auch in den Ferien", sagte Bernd Kochanek, Landesvorsitzender des Verbands "Gemeinsam leben, gemeinsam lernen", der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Sonntag).
Aus den Schulen, von den Lehrerverbänden und aus dem Ministerium sei zu hören, "dass Fortbildungsangebote nicht flächendeckend angenommen werden und in Teilen inhaltlich am Ziel vorbeigehen", sagte Kochanek. Insbesondere nutzten die Schulleiter die Angebote nicht konsequent "zur Herstellung inklusiver Unterrichtskompetenz und zur Verankerung von Inklusion im Schulprogramm". Kochaneks Fazit: "Wir nehmen in vielen Bereichen einen fehlenden Willen wahr, Inklusion umzusetzen." Eva-Maria Thoms, Vorsitzende des Kölner Vereins "Mittendrin", ergänzte: "Um das ganze Kollegium fortzubilden, müsste man die unterrichtsfreie Zeit nutzen. Ein guter Termin für verpflichtende Inklusionsfortbildungen wäre die letzte Woche der Sommerferien."
Thoms sagte, nur die Hälfte der inklusiv unterrichtenden weiterführenden Schulen habe überhaupt ein Konzept für den gemeinsamen Unterricht; in vielen Schulen bildeten sich nur einzelne Lehrer fort. "Dann ist es nicht verwunderlich, dass es mit der Qualität der inklusiven Bildung hapert, und deshalb muss es verpflichtende Fortbildungen geben." Nach Angaben des Ministeriums entscheiden die Schulen eigenständig "je nach Bedarf vor Ort, welche schulinternen Fortbildungen mit dem gesamten Kollegium oder mit einem Teilkollegium durchgeführt werden". Das Ministerium erarbeitet derzeit Eckpunkte, wie die Qualität der Inklusion gesteigert werden soll.<
Quelle: Rheinische Post (ots)