Linksfraktionschef wirft Regierung Versagen beim Impfstoff vor
Archivmeldung vom 04.01.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttLinksfraktionschef Dietmar Bartsch hat der Bundesregierung Fehlplanung beim Thema Corona-Impfstoff vorgeworfen. "Die Bundesregierung hat beim Thema Impfen versagt", sagte Bartsch dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Bartsch weiter: "Der in Deutschland entwickelte Impfstoff ist hierzulande eine Rarität, Impfzentren stehen leer, anderswo wird millionenfach geimpft", fügte er hinzu. "Auch wegen der riesigen Impflücke droht aus dem Januar-Lockdown eine Endlosschleife zu werden." Der Linken-Politiker kritisierte: "Die Bundesregierung hätte diesen hochriskanten europäischen Impfstoffpoker nicht mitmachen dürfen."
Es könne nicht sein, dass der Biontech-Impfstoff mit 375 Millionen Euro Steuergeld gefördert und dann weniger abgenommen als angeboten werde.
Dass jetzt nachgeordert werden müsse, zeige, dass falsch bestellt worden sei. "Diese Fehlplanung führt zum aktuellen Lieferchaos, weil bundesweit zu wenig Impfstoff bereitsteht", so Bartsch. Die Bürger zahlten einen hohen Preis dafür. Großbritannien, Israel und die USA seien mit dem in Deutschland entwickelten Impfstoff erheblich weiter, führte der Linksfraktionschef aus.
"Wir erwarten, dass Jens Spahn im Bundestag erklärt, wie das passieren konnte und wie er aufholen will." Das höchste Gut in der Pandemie sei das Vertrauen der Bevölkerung in das Handeln der Politik. "Die Bundesregierung hat davon viel verspielt." Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte dem RND dagegen: "Besserwisserei hilft uns heute gar nichts. Wer aus der Vergangenheit schlaue Ratschläge, gibt macht es sich zu einfach." Wichtig seien nun Plausibilität und Verlässlichkeit. "Da ist insbesondere Gesundheitsminister Jens Spahn gefordert. Alles andere schafft Verunsicherung. Und das braucht niemand".
Quelle: dts Nachrichtenagentur