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Handelsverband: Mehrwertsteuersenkung führt nicht automatisch zu Preissenkungen

Archivmeldung vom 29.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Claudia Hautumm / pixelio.de
Bild: Claudia Hautumm / pixelio.de

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes HDE, Stefan Genth, hat Erwartungen gedämpft, dass mit der Mehrwertsteuersenkung alle Preise sinken werden. "Für die Kunden werden die Preise sinken. Denn aufgrund des hohen Wettbewerbs im Einzelhandel in Deutschland wird es sich kaum ein Händler leisten können, die Absenkung nicht weiterzugeben", sagte Genth der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag).

"Das heißt aber nicht automatisch, dass alle Preise ab dem 1. Juli entsprechend der Steuersenkung am Regal nach unten gehen", so der HDE-Hauptgeschäftsführer. In die Preisbildung würden neben der Mehrwertsteuer zahlreiche weitere Faktoren einfließen. "Wenn beispielsweise Weltmarktpreise für Rohstoffe steigen oder fallen, so hat auch das großen Einfluss auf die Endverbraucherpreise. Die Höhe der Mehrwertsteuer ist da nur ein Faktor unter vielen", sagte Genth. Er begrüßte die Absenkung als "ein positives Zeichen für die Binnenkonjunktur". Genth warnte jedoch vor einem erhöhten Aufwand für die Betriebe: "Für die einzelnen Handelsunternehmen bringt das aber eher kaum spürbare Effekte. Zudem entstehen durch die zeitlich befristete Steuerabsenkung erhebliche Aufwände bei den Händlern." Denn die Kassensysteme müssten entsprechend umgestellt werden. "Das ist gerade mit diesem knappen Vorlauf von wenigen Wochen eine große Herausforderung", sagte Genth.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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