Lindner: Regierung Merkel hat sich von Problemen der Mittelschicht abgekoppelt
Archivmeldung vom 14.11.2016
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Freigeschaltet durch André OttAls Reaktion auf den Sieg von Donald Trump bei der US-Wahl werden Forderungen nach einem neuen Kurs in der deutschen Politik laut: "Die Regierung Merkel hat sich von den Problemen der Mittelschicht abgekoppelt und redet nur über Bankenrettung, überzogenen Klimaschutz und teure Bürokratie", sagte FDP-Chef Christian Lindner der "Bild am Sonntag". "Priorität müssen aber sichere Städte, gute Straßen, beste Bildung haben und eine faire Chance, im Leben voranzukommen."
Paul Ziemiak, Chef der Jungen Union, sagte der Zeitung: "Viele Menschen sind es leid, dass mehr über Gender-Klos als über Arbeitsplätze gesprochen wird." Mehr politisches Engagement forderte die Bundesvorsitzende der Jusos, Johanna Uekermann: "Die Zeit ist vorbei, in der man sich zurücklehnen kann und es selbstverständlich ist, dass wir in einer offenen Gesellschaft leben. Jeder muss sich jetzt politisch engagieren."
66 Prozent der Deutschen finden laut einer Emnid-Umfrage im Auftrag der "Bild am Sonntag", dass Spitzenpolitiker die Sorgen der Bevölkerung nicht ernst genug nehmen. Nur 27 Prozent sind demnach vom Gegenteil überzeugt.
Je niedriger die Schulbildung, umso häufiger fühlten sich die Menschen im Stich gelassen. Unter den Befragten mit Volks- oder Hauptschulabschluss waren 72 Prozent der Ansicht, dass ihnen die Politik nicht mehr zuhöre. 44 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass ein Politiker wie Trump in Deutschland Erfolg haben könnte. 53 Prozent glauben nicht an einen deutschen Trump.
Quelle: dts Nachrichtenagentur