Günther verteidigt Spahn bei Teststrategie und kritisiert Söder für zu viel Bayernpolitik als MPK-Chef
Archivmeldung vom 27.08.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttSchleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther hat den Kurswechsel von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) bei der Corona-Teststrategie verteidigt und seinen bayerischen Amtskollegen Markus Söder (CSU) für zu viel Bayern-Politik in seiner Rolle als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) kritisiert.
Vor der MPK-Videoschalte am Donnerstag sagte Günther der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Wir sind alle im Lernprozess. Wir müssen uns jetzt aber auf eine Teststrategie einigen. Die Kapazitäten sind begrenzt. Wir dürfen sie nicht verschwenden, indem wir wahllos Menschen durchtesten."
Die Konzentration müsse auf einzelnen Gruppen und Ausbreitungsbereichen liegen. Bei den Reiserückkehrern aus Risikogebieten sei das Entscheidende ein zweiter Test mit negativem Ergebnis fünf Tage nach der Einreise. Dann könne die Quarantäne beendet werden. "Darauf sollten wir uns bundesweit verständigen." Er befürwortete "kein möglichst großflächiges und unspezifisches Testen" wie in Bayern. "Das wird man so nicht halten können. Jens Spahn hat registriert, dass es einige Länder übertreiben. Ich möchte niemanden dafür kritisieren. Tests geben Sicherheit. Wir müssen aber wieder Maß und Mitte finden." Das Infektionsrisiko werde in der dunkleren Jahreszeit wieder ansteigen. Grippeviren kämen dazu. "Dafür brauchen wir ausreichend Testmöglichkeiten." Zu Söders Rolle als derzeitiger MPK-Vorsitzender sagte Günther: "Generell ist es wichtig, dass ein Vorsitzland Themen zusammenbringt. Das ist Markus Söder verschiedentlich gelungen. Er schöpft den Rahmen Bayerns für eigene Positionierungen aber sehr weit aus."
Quelle: Rheinische Post (ots)