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Fücks: Grüne sollen nicht zu viele Verbote fordern

Archivmeldung vom 10.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ralf Fücks 2010
Ralf Fücks 2010

Foto: Denniss
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Grünen-Politiker Ralf Fücks, der zur Zeit Chef der Heinrich-Böll-Stiftung ist, hat seine Partei davor gewarnt, "den Leuten vorzuschreiben, wie sie leben sollten." In einem Interview mit der "Welt" sagte er: "kein Auto, keine Flugreisen, vegetarische Ernährung, Selbstgenügsamkeit statt Konsum. Als individuelle Entscheidung ist das ehrenwert - als politisches Programm wäre es gefährlich. Nach den Erfahrungen des letzten Jahrhunderts bin ich zutiefst skeptisch gegenüber Ansätzen, die darauf abzielen, die menschliche Psycho-Struktur umzubauen. Dagegen halte ich daran fest, dass Ziel grüner Politik eine andere Produktionsweise sein muss - nicht ein neuer Mensch."

Er sei zwar der Auffassung, dass nicht "alles was wir machen können, soll auch gemacht werden. Aber es wäre nicht nur hilflos, die wissenschaftlich-technische Evolution anhalten zu wollen, es wäre auch ethisch falsch. Sie bedeutet für Milliarden Menschen auf dieser Welt die Chance auf ein besseres Leben." Fücks sagte, eine selbstkritische Haltung zur industriell-technischen Zivilisation gehöre zur "modernen Grundausstattung. Aber wir müssen nicht in eine Büßermentalität verfallen. Der Klimawandel ist nicht die Strafe für unsere Maßlosigkeit. Ich schätze Moral, aber eben nicht das Moralisieren, das den Leuten ein schlechtes Gewissen macht, zumal die Mehrheit unserer Gesellschaft, selbst bei uns, in einem vergleichsweise wohlhabenden Land, noch lange nicht am Überfluss leidet." Das Gefühl "Wir sind die Guten" dürfe nicht abgleiten in Überheblichkeit gegenüber anderen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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