VZBV: Merkel muss Diskussion über Auto-Kaufprämien beenden
Archivmeldung vom 08.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) fordert ein Einschreiten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Debatte über neue staatliche Autohilfen. Die Nachfrage nach Autos steige coronabedingt sogar, da ein Teil der Menschen Busse und Bahnen meide, sagte die Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim VZBV, Marion Jungbluth, dem "Handelsblatt".
Die Coronakrise könne also nicht als Ausrede für den Ruf nach weiteren Steuergeldern herhalten. Merkel müsse die Diskussion beim Autogipfel am Dienstag mit einem "Basta" beenden. "Ansonsten erntet die Autoindustrie nur Kaufzurückhaltung und verstärkt ihr eigenes Problem." Statt Kaufprämien zu fordern, müsse sich Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) "ganz auf die Zukunftsthemen fokussieren", mahnte Jungbluth.
Besonders der Datenraum Mobilität, also die Vernetzungsoffensive, könne Mobilität mit wenigen Klicks ermöglichen und für Verbraucher einfacher machen, so die VZBV-Expertin. Eine deutsche Schlüsselindustrie müsse durch ihre Produkte überzeugen und nicht ständig nach Subventionen rufen. "Erst jammern die Gewerkschaften und Autobosse darüber, dass der Besuch von Elon Musk mit Begeisterung in Deutschland gefeiert wird und dann betteln sie die Ministerpräsidenten der Autoländer um eine Abverkaufsprämie für Verbrenner an", kritisierte die VZBV-Expertin. Sie spielt damit auf die Ministerpräsidenten von Bayern und Niedersachsen, Markus Söder (CSU) und Stephan Weil (SPD), an, die beide eine Kaufprämie befürworten. Aus Jungbluths Sicht steht die Autoindustrie allerdings vor der Aufgabe, "offensiv mit den Zukunftstrends Elektrifizierung und Automatisierung zu begeistern". Dafür gebühre ihr jegliche Unterstützung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur