Widerstand gegen FDP-Vorstoß zur Abschaffung des BMZ
Archivmeldung vom 14.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Welthungerhilfe übt scharfe Kritik an der FDP für ihren Vorstoß, das Entwicklungsministerium abzuschaffen. "Ideen werden nicht besser, wenn sie immer wieder aus der Mottenkiste geholt werden", sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Matthias Mogge, der "Rheinischen Post".
Es sei vielmehr ein gutes Zeichen, dass mit dem BMZ auch eine wichtige
Stimme für Menschenrechte am Kabinettstisch sitze. "In diesem Rahmen
kann das BMZ die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen
Deutschlands auch vertreten", so Mogge.
FDP-Generalsekretär Bijan
Djir-Sarai verteidigte die von der FDP angestoßene Debatte unterdessen
gegen Kritik. "Andere europäische Staaten gehen den Weg, dass sie quasi
integrierte Modelle haben", sagte er dem Fernsehsender "Welt". Das
heiße, Außen- und Entwicklungspolitik seien integriert in einem Haus, in
einem Ministerium. "Das ist eine sehr sachliche und sehr ernste
Debatte, die man führen kann."
Diese Diskussion habe "nichts zu
tun mit irgendwelchen Wahlen oder irgendwelchen Umfragewerten", sondern
sei eine grundsätzliche perspektivische Überlegung, die die
Entwicklungshilfe auch gar nicht infrage stelle, so Djir-Sarai. "Es
macht Sinn, das zeigen andere europäische Staaten, das zeigen auch
andere Industrienationen. Es macht Sinn, Entwicklungshilfe und
Außenpolitik zusammenzuführen."
Aber das heiße ja nicht, dass
bestimmte Aufgaben wegfallen. Und das bedeute auch nicht, dass eine
Wertschätzung gegenüber dem jetzigen Entwicklungsministerium nicht
existiere. "Das Gegenteil ist der Fall. Da wird sehr viel wertvolle
Arbeit geleistet." Die Kritik an dem Vorstoß hält Djir-Sarai für
unangebracht: "Dass Parteien über Inhalte diskutieren, dass Parteien
Programme aufstellen und Diskussionsprozesse damit verbunden sind, das
liegt in der Natur der Sache. Und es ist ja jetzt nicht so, dass das was
völlig Abwegiges ist, was hier diskutiert wird, oder Quatsch wäre oder
Blödsinn wäre."
Djir-Sarai sagte, es gehe bei dem Vorschlag nicht
darum, einen Sparvorschlag für die laufenden Haushaltsverhandlungen zu
machen. "Für diesen Haushalt ist das nicht relevant", so der
Generalsekretär. Am besten wäre es, die Debatte "zu einem anderen
Zeitpunkt" zu führen. Am Ende brauche es ohnehin den Konsens mit
Koalitionspartnern. "Da müssen auch andere mitmachen. Das kann nicht die
FDP alleine entscheiden. Das wird auch am Ende des Tages nicht die FDP
alleine umsetzen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur