Einflussreiche Liberale diskutieren schnellen Westerwelle-Abgang
Archivmeldung vom 16.12.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der FDP wächst nach einem Bericht der "Bild-Zeitung" der Druck auf den Parteivorsitzenden Guido Westerwelle, das Amt aufzugeben. Der einflussreiche "Schaumburger Kreis" hat in seiner Sitzung am vergangenen Dienstagabend über Möglichkeiten eines schnellen Rückzugs Westerwelles von der Parteispitze beraten.
Grund seien das anhaltende Umfragetief wenige Wochen vor zwei Landtagswahlen und die miserablen Popularitätswerte für den FDP-Chef, meldet die Zeitung unter Berufung auf Teilnehmerkreise. Danach haben die Mitglieder des "Schaumburger Kreises" unter anderem das Für und Wider eines Rückzugs Westerwelles auf dem Dreikönigstreffen am 6. Januar 2011 in Stuttgart erörtert. Auch die Aufgabe des Amts als Außenminister sei diskutiert worden. Wie die Online-Ausgabe der "Bild-Zeitung" berichtet, hat FDP-Generalsekretär Christian Lindner angesichts der schwachen Umfragewerte strategische Fehler der Parteiführung eingeräumt. In der Sitzung der FDP-Bundestagsfraktion am vergangenen Dienstag erklärte er, es sei falsch gewesen, für die geplante Konsolidierung des Bundeshaushalts auch Einnahmeerhöhungen zu beschließen. Das dürfe die FDP nicht noch einmal zulassen. 2010 sei für die Liberalen ein "fürchterliches Jahr" gewesen, wurde Lindner von Teilnehmern der Sitzung zitiert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur