Rufe aus FDP nach Abschaffung des gesetzlichen Rentenalters
Der FDP-Sozialexperte Johannes Vogel spricht sich für die Abschaffung des gesetzlichen Renteneintrittsalters und die Einführung einer gesetzlichen Aktienrente aus. "Jede und jeder soll zukünftig selbst entscheiden können, wann sie oder er in Rente geht", sagte Vogel der "Rheinischen Post".
Wer länger arbeite, bekomme mehr Rente - das sei "fair". Dabei sollten
auch Teilrentenmodelle unkompliziert möglich sein. "Schweden macht vor,
dass die Menschen so freiwillig im Schnitt sogar länger arbeiten wollen.
An diesem System wollen wir uns orientieren", sagte der
Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion.
"Es
ist klar, dass nicht jeder Beruf bis ins hohe Alter ausgeübt werden kann
- in Schweden klappt das deshalb, weil Menschen, die im Leben hart
gearbeitet haben, meist früher eingezahlt und so höhere Ansprüche
aufgebaut haben. In vielen Berufen wollen und können die Menschen aber
heute länger aktiv bleiben, das machen wir leichter und attraktiver",
sagte Vogel.
In Schweden bekämen alle Versicherten ab 60 Jahren
individuell ausgewiesen, wie hoch ihre Rente mit welchem
Renteneintrittsalter wäre. "Je später jemand in Rente geht, desto höher
die Rente - je früher desto niedriger. Die dortige Erfahrung zeigt: So
binden wir die wertvolle Arbeitskraft von Fachkräften und erfahrenen
Berufstätigen länger am Arbeitsmarkt, weil die Menschen freiwillig oft
noch länger im Job bleiben", sagte Vogel.
Die von der FDP
geplante gesetzliche Aktienrente sei der einzige echte Reformvorschlag
der Parteien, der langfristig für ein stabiles Rentenniveau und
geringere Beiträge sorgen könne. "Der Beitragsdruck entsteht ja durch
die Abhängigkeit des Rentensystems vom demografischen Wandel. Genau
diese Abhängigkeit reduzieren wir, indem wir die gesetzliche Rente auf
zwei Standbeine stellen und endlich alle Menschen von der langfristigen
Entwicklung am Kapitalmarkt profitieren", sagte Vogel.
Quelle: dts Nachrichtenagentur