FDP-Chef Lindner kritisiert Berichterstattung über sein Essverhalten
Archivmeldung vom 18.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttChristian Lindner kritisiert die Berichterstattung mancher Medien über sein vorsichtiges Essverhalten: "Wenn man wie ich mal in der Jugendzeit sehr schwer, sehr fett war und das weghungert, dann muss man natürlich aufs Essen achten", sagte der FDP-Chef in der soeben erschienenen Ausgabe des Podcasts von ZEIT ONLINE und ZEITmagazin Alles gesagt?. "Ich finde es schon ein bisschen mies von Journalisten, auf solche körperlichen Probleme fortwährend zurückzukommen. Ich finde das persönlich übergriffig. Warum esse ich keine Pommes? Weil ich als Pubertierender so fett war, dass natürlich das Körpergedächtnis auch eines 40-Jährigen sich daran erinnert und man schneller zunimmt."
Über seinen Charakter sagt der FDP-Chef: "Ich kann mich nicht davon freimachen, dass ich mitunter eine gewisse Aggressivität habe." Er begreife Politik nicht als Schreibtischjob, "deshalb bin ich manchmal auch überscharf und aggressiv. Weiß ich ja auch. Ich bin nicht immer so entspannt und elegant und cremig." Er wolle sich das nicht abtrainieren: "Das gehört auch zu mir."
Mehr als drei Stunden spricht Christian Lindner in Alles gesagt? über Migration und Klimawandel, über die Lehren aus der Bayern-Wahl, über die Gründe für das Scheitern von Jamaika und mögliche FDP-Koalitionen nach der nächsten Bundestagswahl, über den Philosophen Peter Sloterdijk und Star Wars, über seine Jugend in Wermelskirchen - und Currywurst. Die Interviews des potenziell unendlichen Podcasts Alles gesagt? von ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend und ZEIT ONLINE-Chefredakteur Jochen Wegner folgen einer besonderen Regel: Das Gespräch endet erst dann, wenn der Gast es für beendet erklärt. Lindner sprach drei Stunden und 18 Minuten.
Quelle: DIE ZEIT (ots)