FDP stabil bei Sonntagsfrage
Archivmeldung vom 05.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends stabilisiert sich die FDP bei zehn Prozent. Nach acht Prozent Anfang Februar hatte sie bereits Mitte des Monats zwei Punkte hinzugewonnen und die 10-Prozent-Marke erreicht.
Die Union kommt gegenüber dem Vormonat unverändert auf 36 Prozent. Die SPD verliert einen Punkt und erreicht 25 Prozent. Die Linke liegt unverändert bei elf Prozent. Die Grünen verlieren einen Punkt und kommen auf 14 Prozent.
Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.500 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.
Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung ist nach wie vor hoch. 72 Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit von Schwarz-Gelb nicht zufrieden. Dies sind fünf Punkte mehr im Vergleich zum Januar. Nur 27 Prozent sind zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung (-1). 85 Prozent sind der Meinung, "Bundeskanzlerin Merkel müsste die politische Richtung der Bundesregierung klarer vorgeben".
Drei Viertel der Deutschen (75 Prozent) finden, "der FDP sind ihre eigenen Interessen wichtiger als der Erfolg der Regierung". 62 Prozent sagen, "die letzten Wochen zeigen, dass Union und FDP einfach nicht mehr zusammen passen". Nur 18 Prozent finden, dass "die Regierung ein klares Konzept für die nächsten vier Jahre hat".
Die von Guido Westerwelle angestoßene Sozialstaatsdebatte wird zwar von einer Mehrheit der Deutschen begrüßt, kritisiert wird aber, wie diese geführt wird. So finden 74 Prozent der Deutschen es gut, "dass Westerwelle eine Diskussion über Hartz IV angestoßen hat". 77 Prozent sind aber auch der Meinung, "was Westerwelle über den Sozialstaat gesagt hat, ist nicht neu und sehr allgemein". Inhaltlich bekommt der FDP-Chef Zustimmung: So sagen 60 Prozent, "Westerwelle hat recht, dass zu viel über die Hartz IV-Empfänger geredet wird und zu wenig über die, die alles bezahlen müssen." Gleichzeitig sind aber auch 55 Prozent der Meinung, "Westerwelle versucht sich auf Kosten der Schwachen in der Gesellschaft zu profilieren". Bei seinen persönlichen Werten muss der FDP-Chef Verluste hinnehmen. Mit Westerwelles Arbeit sind nur noch 25 Prozent der Deutschen zufrieden. Er verliert damit acht Punkte im Vergleich zum Vormonat und erreicht den schlechtesten Wert seit Juli 2005. Schlechter wird nur Gesundheitsminister Philipp Rösler bewertet, der auf eine Zustimmung von 24 Prozent kommt (-3).
Die Liste der beliebtesten Parteipolitiker wird weiterhin von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg angeführt. Mit seiner Arbeit sind unverändert 69 Prozent der Deutschen zufrieden. Auf Platz zwei liegt Kanzlerin Angela Merkel mit einer Zustimmung von 62 Prozent (+2 im Vergleich zum Vormonat). Platz drei belegt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen mit 58 Prozent Zustimmung (+7). Auch bei der Ausübung seines Regierungsamtes wird Guido Westerwelle kritisch beurteilt. Nur 26 Prozent der Deutschen sind der Meinung, Guido Westerwelle vertrete als Außenminister Deutschland gut in der Welt. 63 Prozent sind nicht dieser Meinung. Damit wird Westerwelles Arbeit als Außenminister deutlich kritischer bewertet als die seiner Vorgänger. Über Joschka Fischer denken 77 Prozent der Deutschen, dass er Deutschland als Außenminister gut in der Welt vertreten hat (18 Prozent nicht gut), über Frank-Walter Steinmeier denken dies 67 Prozent (22 Prozent nicht gut). Auch der letzte Außenminister der FDP, Klaus Kinkel, wird besser bewertet als Guido Westerwelle. 38 Prozent sind der Ansicht, dass Kinkel Deutschland gut in der Welt vertreten hat. 26 Prozent sind nicht dieser Ansicht. 36 Prozent können sich an Kinkels Arbeit nicht erinnern.
Datenbasis: Befragungsdaten - Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren - Fallzahl: 1.000 Befragte, Sonntagsfrage: 1.500 Befragte - Erhebungszeitraum: 01. bis 02. März 2010, Sonntagsfrage: 01. bis 03. März 2010 - Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe - Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Quelle: ARD Das Erste