Laumann drängt auf Vermittlungsverfahren zu Krankenhausreform
Archivmeldung vom 18.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) appelliert an die anderen Länder, beim Vermittlungsverfahren gegen Lauterbachs Krankenhausreform mitzuziehen. "Ich will die Reform nicht stoppen, aber ich will sie im Interesse der Patienten besser machen", sagte Laumann der "Rheinischen Post".
"Daher strebe ich ein Vermittlungsfahren an. Wir werden in den nächsten
Wochen sehen, ob wir eine Mehrheit dafür bekommen." Mit Ländern wie
Bayern, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Hessen ziehe man an
einem Strang. Nun komme es darauf an, ob die SPD-geführten Länder
mitziehen - "oder ob die Parteiräson siegt und die Patienten die
Leidtragenden sind". Am 22. November wird sich der Bundesrat mit der
Reform befassen.
Laumann bekräftigte seine Kritik an Lauterbachs
Reform: "Die Reform ist sehr an den Interessen der Unikliniken
orientiert. Die anderen Kliniken, gerade auch die auf dem Land, sind
dagegen die Verlierer." Er nennt ein Beispiel: "Lauterbachs
Facharzt-Vorgaben verschärfen aber ganz klar die Lage. Sie sind so
streng, dass womöglich einige Kliniken schließen müssen, die das
eigentlich nicht müssten - und dann wird das nächste Krankenhaus weiter
weg sein als 20 Autominuten."
Er fordert vom Bund eine
Brückenfinanzierung, bis Lauterbachs Reform greift: "Lauterbachs Reform
wird voraussichtlich erst 2027/2028 umgesetzt sein. Wir brauchen
dringend eine Brückenfinanzierung. Wir müssen dafür sorgen, dass die
richtigen Häuser überleben, vor allem auf dem Land. Sonst gefährden wir
etwa die Versorgung der Schlaganfall-Patienten." Laumann nannte auch
eine Zahl: "Wir gehen davon aus, dass die Kliniken rund vier bis fünf
Milliarden Euro brauchen, um die Zeit bis zum Greifen der Reform zu
überstehen. Das muss der Bund bereitstellen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur