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Nahverkehrsbranche will Verlängerung des Neun-Euro-Tickets

Archivmeldung vom 22.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
ÖPNV: S-Bahn (Symbolbild)
ÖPNV: S-Bahn (Symbolbild)

Foto: presse03
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Verkehrsbranche spricht sich für eine befristete Fortsetzung des Neun-Euro-Tickets aus, das nach bisherigen Plänen Ende August auslaufen soll. "Wir brauchen schnell eine Nachfolgelösung", sagte Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der "Süddeutschen Zeitung". "Am besten wäre es, die Aktion als Übergangslösung um weitere zwei Monate zu verlängern."

Das Ticket könnte im September und Oktober weiter gelten, forderte Wolff. Dem Verband zufolge geht es bei dem Vorschlag um eine Übergangslösung. Die befristete Verlängerung verschaffe Politik und Branche Zeit, ein dauerhaftes Angebot für ein bundesweites Nahverkehrsticket zu entwickeln. Der Verband widerspricht damit auch Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), der erst im November über eine Fortsetzung beraten will. Das sei zu spät für eine Lösung zum 1. Januar 2023, warnte Wolff.

"Ich fordere dazu auf, dass Bund und Länder sich schnell zusammensetzen", sagt der Verbandschef. "Die Menschen sollten Ende August nicht in ein Loch fallen." Die Energiepreise seien schließlich weiter hoch. Der Druck auf die Regierung wächst damit, den eigenen Zeitplan zu forcieren. Die Regierung schreckt vor allem wegen der drohenden hohen Kosten vor einer schnellen Entscheidung zurück. Denn schon eine zweimonatige Fortsetzung des Experiments würde den Haushalt mit zusätzlichen 1,5 bis zwei Milliarden Euro belasten. Die Verkehrsbranche spricht sich langfristig wegen der hohen Kosten auch selbst für höhere Preise aus. Der Verkehrsverband schlägt langfristig ein 69-Euro-Ticket vor. Die Politik könne diesen Monatspreis "aus sozialpolitischen Erwägungen - zum Beispiel für die Dauer des Krieges - für Bedürftige auf 29 oder 39 Euro senken", sagte Wolff.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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