Scholz fordert verantwortungsvolleren Umgang mit sozialen Medien
Archivmeldung vom 17.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordert einen verantwortungsbewussteren Umgang mit Social Media.
"Die sozialen Medien haben einen Mehrwert, davon bin ich überzeugt. Aber
sie bringen auch neue Herausforderungen mit sich", sagte er dem
Nachrichtenportal T-Online. Die größte Gefahr liege in der Rückkehr des
Vorurteils. "Nutzer werden ständig mit Informationen versorgt, die nur
die eigenen Positionen und Vorurteile verstärken", so Scholz. Er finde
es wünschenswerter, wenn man in den sozialen Medien auch Informationen
erhielte, die die eigene Meinung infrage stellen.
"Wir müssen
unbedingt verhindern, dass eine solch konstruktive Sicht auf die Welt
zerstört wird", mahnte der Kanzler. "Und wir brauchen ein neues
Verständnis dafür, was Quatsch ist. Wir müssen neu lernen, nicht alles
zu glauben, was irgendwo geschrieben steht."
Mit Blick auf die
Nutzer sozialer Medien, vor allem Kinder und Jugendliche, sagte Scholz:
"Jeder und jede braucht Zeit, sein Urteilsvermögen zu entwickeln." Das
sei heute wichtiger denn je. Der Staat könne einiges gegen
Falschinformationen unternehmen, "aber am Ende kommt es auf jeden und
jede selbst an. Dass wir in der Lage sind, die Welt, in der wir leben
und in der ganz schön viel rumerzählt wird, klar zu beurteilen und uns
ein vernünftiges Bild davon zu machen, was stimmt und was nicht. Wir
müssen nicht alles glauben, was wir so sehen, hören oder lesen", so der
Kanzler.
Die Rolle klassischer Medien werde deshalb wichtiger:
"Sie sind die Fachleute dafür, zu recherchieren, ob eine Information
richtig oder falsch ist. Und das heißt, wenn Sie mir diese vorsichtige
Kritik erlauben, die Medien müssen heute in dieser Hinsicht viel besser
sein als jemals zuvor, um sich im Wettbewerb mit unbezahltem Content zu
behaupten", so Scholz zu T-Online.
Quelle: dts Nachrichtenagentur