Ex-Barmer-Chefin Fischer nicht mehr im SPD-Bundesvorstand
Archivmeldung vom 07.04.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie zur Pharmalobby gewechselte Barmer/GEK-Vorstandschefin Birgit Fischer lässt seit Anfang April ihr Amt im SPD-Bundesvorstand ruhen. Dies habe der früheren Gesundheitsministerin von Nordrhein-Westfalen allerdings erst aus der SPD-Spitze nahegelegt werden müssen, hieß es in Fraktionskreisen. Sie selber habe in dem aufsehenerregenden Seitenwechsel zum Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA), bei dem sie am 1. Mai als Hauptgeschäftsführerin anfängt, offenbar kein größeres politisches Problem gesehen.
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach registrierte Fischers Rückzug aus der SPD-Spitze nach eigenen Worten mit großer Erleichterung. "Alles andere", so sagte er dem Berliner "Tagesspiegel", "hätte ich als sehr problematisch empfunden". Fischer ist seit 1981 SPD-Mitglied und sitzt seit 2001 im SPD-Vorstand. Beim jüngsten Parteitag im November 2009 erhielt sie für ihren Beisitzer-Posten mit 338 Stimmen das achtbeste Ergebnis.
Als "löbliches Gegenbeispiel" zu Fischer, die durch ihren Wechsel ins Lobbyistengeschäft auf mehr als das Doppelte ihres bisherigen Kassensalärs kommen dürfte, pries Lauterbach den SPD-Abgeordneten und früheren Finanzminister Peer Steinbrück. Dieser habe nach seinem Abgang aus der Regierung zahlreiche gut dotierte Angebote aus Wirtschaft und Industrie erhalten, sie aber aus Rücksicht auf die Partei ausgeschlagen.
Quelle: Der Tagesspiegel