CDU-Ministerpräsident will "Integrationspflicht"
Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein hat eine bundesweite "Integrationspflicht" nach hessischem Vorbild gefordert. "Wir fordern, dass jemand, der dauerhaft in unserem Land leben will, auch unsere Sprache spricht, und zwar nicht bruchstückhaft, sondern so, dass er am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann", sagte er "Ippen-Media".
Wer nach Deutschland komme, müsse außerdem anerkennen, was "uns wichtig
ist". Dazu gehöre ein "Engagement gegen Antisemitismus und ein klares
Bekenntnis zum Existenzrecht Israels". Wer beispielsweise das Kalifat
fordere und sich dafür einsetze, "der kann hier nicht bleiben.
Integration ist in erster Linie auch eine Bringschuld derjenigen, die zu
uns kommen, und nicht eine Bringschuld des Staates und seiner Bürger.
Diese Bringschuld werden wir deutlich klarer einfordern." Die Frage, ob
er das auf Bundesebene fordere, antwortete der hessische
Ministerpräsident mit "Ja".
Im hessischen Koalitionsvertrag wurde
angekündigt, das Integrationsgesetz einer Revision zu unterziehen und
dort konkrete Pflichten aufzunehmen. Dort wird unter anderem die
Beherrschung der deutschen Sprache sowie ausreichende Kenntnisse der
Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie der deutschen Geschichte genannt.
Auf
die Frage, ob Boris Rhein wie der bayrische Ministerpräsident Markus
Söder (CSU) eine Koalition mit den Grünen auf Bundesebene nach der
Bundestagswahl ablehne, sagte er: "Als hessischer Ministerpräsident kann
ich nur sagen: All das, was wir im ersten Jahr unserer neuen
christlich-sozialen Koalition gemacht haben, wäre mit den Grünen nicht
möglich gewesen."
Die grüne Geschichte sei vorerst auserzählt.
Und weiter: "Mit den Grünen ist derzeit in vielen Punkten keine
Realpolitik mehr möglich. Außerdem stecken sie mitten in einer massiven
Glaubwürdigkeitskrise mit ihrer Doppelmoral-Affäre in Berlin, aber auch
mit einem Parteispendenskandal in Hessen."
Vor der Koalition mit
der SPD, die seit gut einem Jahr besteht, regierte die CDU in Hessen ein
Jahrzehnt mit den Grünen. Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder
hatte bereits Anfang des Jahres eine Koalition mit den Grünen nach der
Bundestagswahl mit der Union ausgeschlossen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur