Westerwelle: Merkel lässt sich von Meinungsumfragen treiben
Archivmeldung vom 09.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle verschärft seine Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel und wirft ihr zu wenig Standfestigkeit gegen Meinungsumfragen vor.
"Ich habe ein anderes Politikverständnis als zum Beispiel die Bundeskanzlerin", sagt er in der ZEIT und fügt über Merkel hinzu: "Die sagt: Die Meinungsumfragen sind jetzt so und so, also müssen wir die staatliche Lohnfestsetzung zum Schutz des Postmonopols gegen die private Konkurrenz mitmachen."
Meinungsumfragen seien für ihn aber "kein Grund, das als richtig Erkannte zu leugnen", so Westerwelle mit Bezug auf die jüngsten Beschlüsse der Union zum Post-Mindestlohn. Das Reagieren der Kanzlerin auf Meinungsumfragen habe dazu geführt, dass die Union der SPD hinterherlaufe. "Statt die Zeiten guter Konjunktur für gute Reformen zu nutzen, wird die Reformpolitik abgewickelt."
Westerwelle gibt sich vor den anstehenden
Landtagswahlen optimistisch. "Ich selbst habe persönliche Schwächen und
Stärken, wie jeder andere auch. Aber doch bin ich voll gelassener
Kampfeslust, und das ist kein Widerspruch. Ich bin gelassen, weil ich
mir innerlich sicher bin." Mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl
in Hessen sagte Westerwelle, er sei froh darüber, "dass Herr Koch nicht
wird alleine regieren können, sondern in jedem Fall die FDP brauchen
wird".
Quelle: DIE ZEIT