SPD-Chef Franz Müntefering warnt vor Wahl der Linkspartei
Archivmeldung vom 12.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer SPD-Vorsitzende Franz Müntefering hat links stehende Wähler davor gewarnt, bei der Bundestagswahl in zwei Wochen die Linkspartei zu unterstützen.
"Wer die wählt, vergeudet seine Stimme und hilft Merkel und Westerwelle", sagte Müntefering in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Deutschland brauche ökonomischen Erfolg, ökologische Vernunft und soziale Sicherheit, "nicht aber Populismus und Ignoranz à la Linkspartei", erklärte Müntefering. Zugleich äußerte sich der SPD-Vorsitzende skeptisch zu Überlegungen, wonach die SPD bereits in der kommenden Legislaturperiode ein Bündnis mit der Linken im Bund nach der Wahl 2013 vorbereiten muss. "Es gibt inhaltliche Gründe, die dagegen sprechen. Auch handelnde Personen. Und ich sehe auch nicht, dass die Situation sich auflöst."
Müntefering: Kandidiere unabhängig vom Wahlergebnis für den SPD-Vorsitz
Franz Müntefering will unabhängig von der Höhe des Ergebnisses seiner Partei bei der Bundestagswahl erneut für das Amt des SPD-Vorsitzenden kandidieren. Das kündigte er in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" an. "Ja. Ich stehe zur Verfügung", sagte der SPD-Chef auf eine entsprechende Frage. Er fügte hinzu, die SPD werde am 27. September ein gutes Ergebnis erreichen. Als Projekt für eine weitere Amtszeit nannte Müntefering, "die Geschichtswerkstatt und die Zukunftswerkstatt". Bei der Geschichtswerkstatt vergewissere sich die SPD ihrer Wurzeln. Bei der Zukunftswerkstatt gehe es darum, die globale Welt so zu ordnen, "dass sie auch eine menschenwürdige Welt ist, eben sozial und demokratisch". Dies sei "eine historische Herausforderung".
Müntefering erwartet Sieg von Steinmeier bei TV-Duell
SPD-Chef Franz Müntefering rechnet mit einem Sieg des SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier beim TV-Duell gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Er wird überzeugen und gewinnen", sagte Müntefering in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Steinmeier werde es in der Fernsehdiskussion gelingen, die Menschen "von seinen Inhalten, seinen Zielen und seiner Person" zu überzeugen. Steinmeier kämpfe "mit Leidenschaft" gegen Ungerechtigkeit in der Gesellschaft. "Viele werden sehen: Er wird ein guter sozialdemokratischer Kanzler."
Quelle: Der Tagesspiegel