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Zimmermann: Deutsche Kulturgüter für Fall eines Krieges schützen

Archivmeldung vom 05.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Blick vom Rathausturm nach der Bombardierung am 14. Februar 1945
Blick vom Rathausturm nach der Bombardierung am 14. Februar 1945

Foto: Deutsche Fotothek‎
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, fordert, deutsche Kulturgüter für den Fall eines Krieges besser zu schützen. "Der Krieg in der Ukraine zeigt uns, dass wir uns auch mit der Frage beschäftigen müssen, wie die Kultur in Deutschland vor möglichen Kriegsschäden geschützt werden könnte, im Fall einer hoffentlich nicht eintretenden Katastrophe. Aber was passiert bei einer Ausweitung des Krieges?", so Zimmermann im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Für diesen sehr unwahrscheinlichen Fall gebe es weder geeignete Depots noch Notfallpläne. Zimmermann sieht die Kultur weiter durch die Corona-Krise stark in Mitleidenschaft gezogen. "Die Pandemie ist für den Kulturbereich noch nicht vorbei. Wir sind noch nicht durch mit diesem Thema", stellte er fest. Gleichzeitig gebe es bei der Nachfrage nach Kultur ein deutliches Ungleichgewicht. "Die Menschen haben schon Hunger nach Kultur. Sie kommen nur bislang noch nicht wieder ausreichend zurück. Ich hoffe, dass dies keine dauerhafte Situation bleibt", fasste Zimmermann seine Beobachtungen zu den Besucherzahlen von Kulturveranstaltungen zusammen.

Vor allem das Kulturverhalten von Jugendlichen macht Zimmermann Sorge. "Wir müssen uns darüber klar sein, dass die zwei Jahre der Pandemie mit ihren Lockdowns die Sozialisierung der Jüngeren, gerade im Hinblick auf Kultur, sehr geprägt haben. Die Kulturhäuser werden heftig darum kämpfen müssen, um diese kulturellen Prägungen zu verändern", verwies der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates auf ein verändertes Nutzungsverhalten des jungen Publikums.

Zugleich sieht er die öffentlich finanzierten Kulturbudgets in Gefahr. "Die Zeiten, in denen Kulturetats gewachsen sind, die sind vorbei. Wir müssen darauf hinwirken, dass sie nicht abschmelzen, sondern auf dem aktuellen Stand eingefroren werden können", forderte Olaf Zimmermann.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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