Neuer Vorstoß für Gebührendeckel an fremden Geldautomaten
Archivmeldung vom 11.09.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBankkunden sollen nach dem Willen der SPD stärker vor zu hohen Kosten beim Geldabheben an fremden Automaten geschützt werden. Die Verbraucherexpertin der Bundestagsfraktion, Elvira Drobinski-Weiß, sagte der "Saarbrücker Zeitung": "Wir brauchen eine Deckelung bei zwei Euro." Darüber wolle man demnächst erneut mit dem Koalitionspartner Union reden.
Verschiedene Institute hatten Anfang September an der Gebührenschraube gedreht. Es sei legitim, dass die Banken etwas verdienen wollten, so Drobinski-Weiß. Aber fremde Banken würden nur dann aufgesucht, wenn Kunden dazu gezwungen seien. "Auf kleine Summen dann bis zu fünf Euro Gebühr zahlen zu müssen, ist nicht in Ordnung." Der rein technische Vorgang bei einer Fremdabhebung koste zudem nur zwischen 70 Cent und einem Euro. Insgesamt, so Drobinski-Weiß, würden die Banken fast 400 Millionen Euro pro Jahr durch überzogene Gebühren verdienen.
Schon in den Koalitionsverhandlungen mit der Union hatte sich die SPD für eine gesetzliche Obergrenze stark gemacht, konnte sich aber nicht durchsetzen. Auch Grünen-Politikerin Bärbel Höhn verlangte einen Gebührendeckel. Höhn sagte der Zeitung: "Die Banken verdienen im Privatkundengeschäft immer weniger, deswegen schrauben sie jetzt an den Automatengebühren." Eine angemessene gesetzliche Höchstgrenze, "die zwei Euro nicht überschreiten sollte", sei erforderlich.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)