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Hendricks: Vorerst kein Fracking in Deutschland

Archivmeldung vom 31.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Eine Fracking Anlage in North Dakota
Eine Fracking Anlage in North Dakota

Foto: Joshua Doubek
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat der Förderung von Schiefergas in Deutschland vorerst eine Absage erteilt. Die Bundesregierung habe in ihrem Koalitionsvertrag eindeutig festgehalten, "dass wir keinesfalls Fracking wollen, jedenfalls solange wie toxische Materialien, giftige Substanzen in die Erde verpresst werden müssen, um überhaupt Fracking möglich zu machen", sagte Hendricks am Montag im "Deutschlandfunk".

Die Umweltministerin sei deshalb gerade dabei, das Wasserhaushaltsgesetz zu ändern. Bis jetzt gebe es keine andere Methode, "dieses Shell-Gas zu fördern, außer, dass man giftige Chemikalien in die Erde verpresst", was "natürlich grundwassergefährdend" sei.

In der Union mehren sich dagegen die Stimmen, die Fracking befürworten, auch um die Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu verringern. "Wir sollten alle Quellen nutzen, um unabhängiger von Russland zu werden – dazu zählt auch heimisches Schiefergas", sagte etwa Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs (CDU) dem "Handelsblatt".

Ramsauer verschärft Ton vor Energiegipfel

Vor dem Spitzentreffen zur Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) am Dienstagabend im Kanzleramt verschärft der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Energie, Peter Ramsauer (CSU), den Ton: "Diejenigen, denen die Energiewende nach Fukushima nicht schnell genug gehen konnte, dürfen jetzt keine kalten Füße bekommen", sagte Ramsauer, der auch stellvertretender Vorsitzender der CSU ist, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Dazu gehört auch ein klares Bekenntnis zum Netzausbau und zum Bau von Stromspeichern. Wer jetzt ein Moratorium des Netzausbaus fordert, der fordert auch ein Moratorium des Atomausstiegs."

CSU-Chef Horst Seehofer hatte vor kurzem den Netzausbau angesichts zunehmender Bürgerproteste überraschend in Frage gestellt. "Wenn man im Zeitplan bleiben will, darf man keine Zeit mit Moratorien vergeuden", verlangte Ramsauer. "Jetzt wird es ernst bei den Netzen und Speichern."

Abermals sprach sich Ramsauer auch für die Förderung von Schiefergas aus (Fracking). Ein verstärkter Import von Flüssiggas aus Amerika – um die Abhängigkeit von Russland zu verringern – hält er mittelfristig schon wegen der zu geringen Schiffskapazitäten und der knappen Hafenterminals für keine Alternative. Daran sei frühestens in zehn Jahren zu denken. Außerdem wäre auch dieses Gas Frackinggas, dann solle man es doch lieber zu Hause fördern. Ramsauer verwies darauf, dass im Koalitionsvertrag keineswegs ein Nein zum Schiefergas festgeschrieben sei.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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