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Marburger-Bund-Chefin fordert Zuckersteuer auf Soft-Getränke

Archivmeldung vom 10.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Geldberg, Gewinn, Finanzamt, Steuern (Symbolbild)
Geldberg, Gewinn, Finanzamt, Steuern (Symbolbild)

Bild: Uta Herbert / pixelio.de

Im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes hat die Ärztegewerkschaft Marburger Bund drastische Maßnahmen wie eine Zuckersteuer für Limonade und Co. gefordert. "Ich verstehe nicht, warum sich die Bundesregierung so schwertut, eine wirksame Strategie gegen übermäßigen Zuckerkonsum auf den Weg zu bringen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Johna fordert ein "klares Preissignal". "Selbst die Briten, die bei Verboten und staatlichen Eingriffen sehr zurückhaltend sind, haben eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Getränke. Die Einführung einer Zuckersteuer für besonders süße Softdrinks wäre das Mindeste, was jetzt beschlossen werden müsste", fordert Johna. Oberhalb von fünf Gramm Zucker pro hundert Milliliter sollte ihrer Meinung nach "eine empfindliche Steuer fällig werden".

Den Erfolg solcher Maßnahmen sieht sie am Beispiel Alcopops belegt. "Seitdem sie deutlich teurer gemacht wurden, sind sie wieder weitgehend verschwunden, und das ist ein Segen für die Gesundheit der jungen Menschen", so die Gewerkschaftschefin. Der Verzicht auf zuckerhaltige Getränke beuge wirksam Fettleibigkeit, Karies und anderen Gesundheitsproblemen vor. Für andere Lebensmittel fordert sie "eine klare Kennzeichnung des Zuckeranteils und keine Irreführung der Verbraucher, wie wir sie jetzt immer noch haben". Die von der Großen Koalition geplante "Nationale Diabetes-Strategie" liegt derzeit auf Eis. Union und SPD konnten sich bislang nicht auf entsprechende Maßnahmen einigen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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