Pistorius will weiter für Etat-Erhöhung kämpfen
Archivmeldung vom 18.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVerteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich gegenüber den Soldaten der Bundeswehr enttäuscht über die Haushaltsplanung der Koalition gezeigt. "Das Ergebnis ist nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben und gebraucht hätten", heißt es in einem Tagesbefehl, den Pistorius und sein Generalinspekteur Carsten Breuer am Mittwoch intern verschickt haben und über den der "Spiegel" berichtet.
Das Ergebnis der Haushaltsverhandlungen könne "vor dem Hintergrund der
Bedrohungslage und der Anforderungen, die an die Bundeswehr gestellt
werden, nicht zufriedenstellen". In dem Tagesbefehl unterstreicht
Pistorius, dass die Bundeswehr schnell mehr Geld braucht. "Allein für
den Haushalt 2025 hätten wir einen Aufwuchs von über sechs Milliarden
Euro benötigt, um die Bundeswehr mit dem auszustatten, was sie
angesichts der Zeitenwende braucht", heißt es in dem Schreiben.
Das
nun beschlossene Plus von nur 1,25 Milliarden Euro führe dazu, "dass
wir jetzt nicht alle Vorhaben anstoßen können, die die Bedrohungslage
erfordert". Pistorius und Breuer verweisen darauf, dass der Bedarf der
Bundeswehr auch in den kommenden beiden Jahren "deutlich über dem
jetzigen Ansatz im Finanzplan" läge. Sicherheit gebe es "nicht zum
Nulltarif".
Pistorius mahnt in dem Tagesbefehl, dass die
Modernisierung der Bundeswehr schnell gehen muss. "Russland kann seine
Streitkräfte vermutlich innerhalb weniger Jahre so weit aufstellen, dass
es Nato-Territorium angreifen könnte", warnt Pistorius, "darauf müssen
wir uns ab sofort vorbereiten".
Der aktuelle Haushaltsentwurf
reiche für die Herausforderungen der Bundeswehr nicht aus. "Wir werden
daher weiter dafür kämpfen, dass der Verteidigungshaushalt in den
kommenden Jahren so steigt, dass die Bedarfe der Bundeswehr
schnellstmöglich gedeckt werden können", kündigt der Minister an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur