Wirtschaft will schnelle Entscheidungen - Union sieht Ampel am Ende
Nach dem Spitzentreffen der FDP mit Wirtschaftsvertretern fordern die teilnehmenden Verbände schnelle Entscheidungen. Nötig sei eine Strategie, die sich an allen Bereichen der Wirtschaft orientiere und eben nicht nur an einzelnen Sektoren, sagte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger nach dem Treffen am Dienstag in Berlin.
Die Ampel müsse gemeinsam die "richtige Wirtschaftspolitik" machen, um den Standort wieder wettbewerbsfähig zu machen.
Reinhold
von Eben-Worlée, Mitglied des Präsidiums des Verbandes "Die
Familienunternehmer", drängte derweil darauf, dass die Bundesregierung
schnell über die Regulierung und finanzielle Entlastung des
Mittelstandes beraten müsse. Der Präsident des Bundesverbandes der
Freien Berufe, Stephan Hofmeister, sagte, dass die Unternehmen "von der
Kette gelassen werden" wollten. Eine schnelle Entbürokratisierung habe
nicht Zeit bis nach der Bundestagswahl, fügte er hinzu.
Greifbare
Beschlüsse blieben bei dem Treffen im Reichstagsgebäude wie im Vorfeld
erwartet aus, auch bei dem für Dienstagnachmittag im Kanzleramt
geplanten Industriegipfel soll es sich dem Vernehmen nach nur um einen
Austausch handeln.
Die separaten Treffen hatten scharfe Kritik
ausgelöst. Die Union sieht die getrennten Termine als Zeichen für das
anstehende Ende der Ampel: "Zwei Gipfel, aber null Ergebnisse: Die
Streit-Ampel ist vollkommen am Ende und lässt das Land im Stich", sagte
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt den Zeitungen der Mediengruppe
Bayern.
Deutschland brauche jetzt einen Politikwechsel und einen
Comeback-Plan für die Wirtschaft mit geringeren Unternehmenssteuern,
wettbewerbsfähigen Energiepreisen und weniger Bürokratie, so Dobrindt.
"Außerdem muss sich Arbeit wieder lohnen, deshalb müssen das Bürgergeld
rückabgewickelt und Überstunden steuerfrei gestellt werden. Ohne einen
harten Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik drohen unserem Land
dauerhafte Wohlstandsverluste."
Quelle: dts Nachrichtenagentur