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Nouripour: System in Iran "hat keine Zukunft" - Grünen-Chef ruft zu Solidarität mit Protestierenden auf

Archivmeldung vom 08.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Omid Nouripour (2020)
Omid Nouripour (2020)

Foto: Author
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Politiker, Kulturschaffende und Journalistinnen mit iranischen Wurzeln rufen zu verstärkter Solidarität Deutschlands mit den Protestierenden in Iran auf. "Wir müssen den Machthabern deutlich machen, dass ihr System, das auf Unterdrückung und Bereicherung basiert, keine Zukunft hat", sagte der Co-Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Die Zeitung widmet ihre Ausgabe als "Solidaritäts-Ausgabe" dem Freiheitskampf der Menschen im Iran. Insbesondere die "mutigen iranischen Frauen" verdienten "unsere volle Unterstützung", sagte Nouripour der Zeitung.

Der Schriftsteller und Friedenspreisträger Navid Kermani verlangte, die Bundesregierung müsse sich "endlich klar gegen die Islamische Republik positionieren. Warme Worte und symbolische Sanktionen reichen nicht." Offenkundig setze Berlin weiter auf den Erhalt der Islamischen Republik, um nach einem Atomabkommen an billiges iranisches Gas und Öl zu gelangen, kritisierte Kermani. "Aber mit diesem Regime, das nur noch auf Waffengewalt beruht, ist kein verlässliches Abkommen zu erzielen. Einzig eine demokratische Entwicklung in Iran kann zu Sicherheit, Stabilität und Zugang zu den Energiequellen führen."

Die Journalistin Natalie Amiri warf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor, die Proteste im Iran nicht ausreichend zu unterstützen. "Es ist beschämend, dass sich der Bundeskanzler bislang kaum zum Iran geäußert hat und er lediglich einen Tweet absetzt zu einer beispiellos brutalen Niederschlagung von Protesten in einem uns nicht weit entfernten Land." Darüber herrsche nicht nur bei den Exil-Iranern in Deutschland großes Entsetzen.

Die Schauspielerin und Musikerin Jasmin Tabatabai forderte die Schließung der iranischen Botschaften im Ausland. Sie erinnerte an den Angriff unbekannter Täter auf eine Dauermahnwache vor der iranischen Botschaft in Berlin Ende Oktober, bei dem drei Menschen verletzt worden waren.

Amiris Kollegin Isabel Schayani (WDR) rief zum "wachsamen Blick der Welt" auf Iran auf. Dieser Blick sei so wichtig, "gerade weil das Regime suggeriert: Euch hört doch eh keiner, ihr seid im Dunklen, wie unter einer Augenbinde".

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)


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